Robbenjagd Kanada: Robben werden brutal abgeschlachtet

Rebloggt von Tierfreund Hubert

Hubert: „Das Abschlachten von Robbenbabys ist unsagbar grausam. Kanada liegt bei mir in einem sehr schlechten Ansehen. Was ich solchen menschlichen Bestien wünsche kann ich hier nicht schreiben.

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Von Peta.de

Jedes Frühjahr ziehen schwangere Robben Richtung Norden, um ihre Jungen an den kanadischen Küsten von Labrador, Neufundland, der Baffininsel und der Pribilof-Inseln zur Welt zu bringen. Doch noch bevor ihr Nachwuchs die zwölfte Lebenswoche erreicht, werden die Tierkinder von kommerziellen Robbenjägern auf grausame Weise abgeschlachtet.

In den vergangenen Jahren hatte die kanadische Regierung sogenannte Fangquoten von bis zu 400.000 Robben pro „Saison“ festgelegt. Seit der Einführung der ersten Importverbote für kommerzielle Robbenprodukte im Jahr 2010 ist die Zahl der getöteten Tiere stark zurückgegangen. Während 2006 noch 355.000 Tiere abgeschlachtet wurden, meldete das kanadische Fischereiministerium für 2016 den Tod von 66.800 Sattelrobben und 1.612 Kegelrobben. 2020 hatten die meisten Tiere – vermutlich pandemiebedingt – eine kurze Verschnaufpause, laut Statistik wurden „nur“ 395 Meeressäuger getötet.

So grausam sind die Methoden der Robbenjäger

Moderne Robbenjäger ermitteln den Standort der Robben heute mithilfe von Hubschraubern. Sobald die Tiere gesichtet wurden, werden Eisbrecher mit Robbenjägern losgeschickt, um sie zu töten. Zu den gängigsten Methoden gehören das Erschießen der Robben vom Schiff aus oder das Erschlagen auf dem Eis mit einem sogenannten Hakapik – einer Art Holzschläger, an dessen Spitze sich ein Metallhaken befindet. Die Jäger versuchen, die Tiere durch einen gezielten Schlag bewusstlos zu machen oder ihre Schädel zu zertrümmern.

Bei älteren Robben, die eine ausreichende Fettschicht aufgebaut haben, durchdringt der Metallhaken lediglich diese Fettschicht, erreicht den Schädel jedoch nicht. Da es immer weniger Eisschollen gibt, auf die Jäger klettern können, werden die Tiere mittlerweile überwiegend vom Schiff aus mit Gewehren erschossen. Durch das Schwanken der Eisbrecher auf dem Wasser ist ein genaues Zielen jedoch fast unmöglich. Oftmals schießen die Jäger mehrmals auf ein Tier ein, bis es wirklich tot ist, oder sie verletzen es schwer.

Viele Robben versinken schwer verletzt im Meer

Viele Robben versuchen, sich vor den Angriffen der Jäger ins Meer zu retten, nachdem sie angeschossen oder mit Knüppeln schwer verletzt wurden. Dort sterben die Tiere qualvoll an Blutverlust oder Infektionen. Das kanadische Fischereiministerium geht davon aus, dass zusätzlich zur Fangquote mindestens 5 Prozent der Tiere während der Jagd schwer verletzt fliehen.

Bei älteren Robben versinkt für jede gefangene Robbe ein weiteres Tier elendig im Meer. Diese „verlorenen“ Tiere werden in den vom Ministerium veröffentlichten Fangzahlen nicht einmal berücksichtigt, sondern unter der Bezeichnung „struck and lost“ („getroffene und verlorene“ Tiere) willentlich als Kollateralschäden hingenommen.

Werden auch Babys bei der Robbenjagd getötet?

Lange Zeit haben die Robbenjäger vor allem neugeborene Tiere vor dem 12. Lebenstag getötet – die sogenannten Whitecoats (Weißmäntelchen). Bis zu diesem Alter haben die Tiere ein weißes Fell, das sie nach ihrer Geburt vor der arktischen Kälte schützt. Sie sind körperlich noch nicht in der Lage, vor den Robbenjägern zu fliehen. Diese Besonderheit der Natur wurde den Babys zum Verhängnis, da ihr weiches Fell auf dem Pelzmarkt sehr beliebt ist.

1983 wurde dank des Drucks durch Tierschutzorganisationen ein Verbot der Jagd auf Whitecoats verhängt, das die Neugeborenen bis heute vor den kanadischen Robbenjägern schützt. Allerdings wechselt das Fell der Tiere nach 14 Tagen seine Farbe und wird grau. Ab dann sind sie für alle lizenzierten Robbenjäger zum Abschuss freigegeben. Ein Großteil aller bejagten Robben ist daher zwischen 14 Tagen und 3 Monaten jung.

Warum werden Robben in Kanada bejagt?

Im Norden von Kanada und Alaska werden Robben von den Menschen schon seit mehr als 400 Jahren bejagt. Während einige wenige indigene Völker bis heute damit ihren Lebensunterhalt sichern, werden die meisten Tiere von kommerziellen Jägern getötet. Ein Großteil des Gewinns wird mit dem weichen Pelz der Babyrobben bis zum Alter von drei Monaten gemacht.

Weitere Verwendungszwecke sind die Herstellung von Omega-3-Präparaten aus ihrem Fettgewebe oder die Verarbeitung ihrer Häute zu Leder. Die Penisse der männlichen Tiere gelten in China, dem letzten relevanten Absatzmarkt für Robbenprodukte, zudem als potenzförderndes Wundermittel. Das Fleisch der Robben möchte kaum jemand essen. In den meisten Fällen wird der gehäutete Körper aufgrund der geringen Nachfrage nach Robbenfleisch einfach auf den Eisschollen zurückgelassen.

Warum unterstützt die kanadische Regierung die Robbenjagd?

Obwohl sich ein Großteil der Bevölkerung Kanadas gegen die Jagd ausspricht, unterstützt die kanadische Regierung die Robbenjagd weiter. Selbst aus wirtschaftlicher Sicht lohnt sich die qualvolle Tötung der Tiere längst nicht mehr, da das kommerzielle Schlachten lediglich einigen wenigen Fischerei-Unternehmen in der Nebensaison als Zugewinn dient und nur einen winzigen Bruchteil der neufundländischen Wirtschaft ausmacht. Dennoch steckt die kanadische Regierung jährlich etwa 2,5 Millionen Dollar in die Überwachung des grausamen Massakers. Zusätzlich werden viele weitere Millionen in den Ausbau neuer Absatzmärkte investiert, um die ungewollten Produkte loszuwerden.