Ist das Kunst oder kann der Dreck weg?

Beitrag von Bettina Schneider auf guteskarmatogoblog.wordpress.com

Vorsicht: Satire!

Nachdem die Auftritte der Punkbands in Chemnitz üer 65.000 Menschen mobilisiert haben, für eine gute Sache einzutreten und die Stimme zu erheben, habe ich auch ein Lied geschrieben, es richtet sich gegen Gewalt und Tierleid und wirbt für mehr Toleranz und Liebe und ich bin mir sicher, dass mit diesen Zeilen endlich jedem klar wird: Wir wir müssen einfach friedlicher und achtsamer miteinander umgehen.

Inspiriert dazu wurde ich übrigens durch die Textvorlagen von Feine Sahne Fischfilet und K.I.Z. , denn sie haben mir vorgemacht, wie die Lyrik erfolgreicher Protestsongs aussehen muss, damit man die Menschen erreicht, vom Bundeskanzler empfohlen wird und im Livestream der großen Sender läuft. Dass ich da vorher nie drauf gekommen bin!

Danke an dieser Stelle, den feinsinnigen Dichtern der anspruchsvollen Lyrik der Hasslieder. Wir haben so viele Künstler und Bands, die wirklich singen können und die mit ihrem Auftritt wirklich ein lautes und klares Signal gegen Rechtsextremismus, gegen Hass und für Toleranz hätten setzen können…ohne dabei neuen Hass zu verbreiten. Aber man entschied sich für andere, warum auch immer… Ganz am Ende des Blogs ist eine Kostprobe, falls ihr die Texte, die dort vorgetragen wurden, nicht kennt…

Ich bin gespannt, wann der Bundespräsident meinen Text für ein Konzert empfiehlt! (Satire)

Eingezwängt in Stahl und Gitter,ohne Hoffnung ohne Recht

warten sie auf meine Stimme,

seh ich ihr Leiden wird mir schlecht,

muss ich weinen, schreien, rotzen,

möcht´ ich vor Lobbytüren kotzen.

Ich scheiss auf Sitten, auf eure Werte,

ihr seid ein Schandfleck für die Erde

 

Hey du mieses Schlachterschwein

ich komme heute Nacht,

dann fick ich dir mein Messer rein

und schlacht´ dich einfach ab.

Dann spritzen Blut, Gedärm und Hoden,

auf den weißen Kachelboden.

Hey, hey, hey … Gerechtigkeit…mit dem Messer gegen Leid!

Schlag den Lobbys in die Fresse,

hau die Fenster ein, der Presse,

bis sie endlich Eier zeigen,

der Industrie die Meinung geigen.

Hey, hey, hey… Gerechtigkeit… mit Faust und Steinen gegen Leid.

 

Schmeiss Bomben rein, wo Tiere leiden

Sadisten zuckende Körpern zerschneiden,

dann frag ich sie, wie gut das tut,

und lösch sie aus, die miese Brut.

Hey hey hey…Gerechtigkeit…mit der Zündschnur gegen Leid.

 

Ich hab in der Schule fleissig gelernt…

Brauch kein Pferd, und auch kein Affen

lass euch in eigne Spiegel gaffen

Erkennt ihr eure Wut, den Hass?

Wer solche Scheisse hypt ist krass.

Wer denkt mit solcher Art Satire

etwas zu schaffen, für die Tiere

verwechselt Kunst mit Müll und Gülle.

Sein Haupt in Sack und Asche hülle!!!!

 

MEINE AUFRICHTIGE ENTSCHULDIGUNG AN ALLE, DIE IN DIESER SATIRE VERUNGLIMPFT WURDEN.

Aber mir war wichtig aufzuzeigen, wie man es bitte NICHT machen sollte, wenn man sich ein Quentchen Anstand und Werte bewahren möchte. Wenn man nicht möchte, dass Kinder solche unsäglichen Textzeilen mitgröhlen.

ICH DISTANZIERE MICH AUSDRÜCKLICH VON DIESEN ZEILEN, SIE SOLLTEN EINZIG ALS ANSCHAULICHES BEISPIEL DIENEN, WIE DEGENERIERT UNSERE WAHRNEHMUNG MITTLERWEILE IST, DENN WESENTLICH WIDERLICHERE TEXTZEILEN WURDEN VON 65.000 FRENETISCH GEFEIERT…FÜR DEN GUTEN ZWECK…ICH FAND DAS SEHR VERSTÖREND!

ÜBRIGENS BRACHTE ICH ES NICHT EINMAL IN EINEM SATIRE BEITRAG ÜBERS HERZ, POLIZISTEN ZU BESCHIMPFEN UND MIT HASSNAMEN ZU VERSEHEN, WIE DAS IN DEN SONGTEXTEN AUF DEM #WIRSINDMEHR KONZERT DER FALL WAR …DAS IST SO EIN GRUNDSATZDING…WERTE… VERFASSUNG UND SO…MAN MÖGE ES MIR BITTE NACHSEHEN…

Über die Band „Feine Sahne Fischfilet“ hieß es in einem Verfassungsschutzbericht: …“sie spreche „ihrem politischen Gegner das Recht zur Ausübung der genannten Grundrechte schlicht ab“. Zwischen 2009 und 2016 gab es zudem 16 Ermittlungsverfahren gegen Bandmitglieder, unter anderem wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung, Raub und Nötigung. Und diese Band sollte nun ein „Zeichen gegen Gewalt“ setzen? Ausgerechnet die und nicht nur die…? (Philippe Debionne, Berliner Zeitung)

Hier ist einer der Texte, die tatsächlich auf dem Chemnitzer Konzert vorgetragen wurden, Zeilen die frenetisch mitgesungen wurden, auch von Jugendlichen, bei denen ich mir nicht ganz sicher bin, in wieweit sie Kunst und Satire unterscheiden können…

Ich mach Mousse aus deiner Fresse, Boom verrecke
Wenn ich den Polenböller in deine Kapuze stecke
Die halbe Schule war querschnittsgelähmt von mei’n Nackenklatschern
Meine Hausaufgaben mussten irgendwelche deutschen Spasten machen
Gee Futuristic ich krieg Durchfall von die Bässe
Ich ramm die Messerklinge in die Journalistenfresse
Bullen hör’n mein Handy ab (spricht er jetzt von Koks)
Ich habe fünfzig Wörter für Schnee, wie Eskimos
Trete deiner Frau in den Bauch, fresse die Fehlgeburt
Für meine Taten werd ich wiedergebor’n als Regenwurm
Sei mein Gast, nimm ein Glas von mei’m Urin und entspann dich
Zwei Huren in jedem Arm mit Trisomie einundzwanzig
Ich war in der Schule und habe nix gelernt
Doch heute habe ich einen Affen und ein Pferd
Ein Pferd und einen Affen
Ein Pferd und einen Affen
Ratatatatat wer will was machen
Ich war in der Schule und habe nix gelernt
Doch heute habe ich einen Affen und ein Pferd
Ein Pferd und einen Affen
Ein Pferd und einen Affen
Ratatatatat wer will was machen
Ich reite durch die Stadt mit mei’m Affen an der Leine
Hab ’ne Kiste voller Gold und mach es regnen auf euch Schweine
Ist eine Frau nicht nackt, dann beschmeiss ich sie mit Scheine
Macht sie sich dann nackt, dann beschmeiss ich sie mit Steine
Ich schwänz die Schule, weil die Straße meine Mami war
Bitch ich bezahl Urlaub nach Taka-Tuka-Land und Zanzibar
Wenn wir wieder da sind, Vierer mit Tommi und Annika
Vom Speed sieht uns’re Pisse, mittlerweile aus wie Sangria
Eva Herman sieht mich, denkt sich, was’n Deutscher
Und ich gebe ihr von hinten, wie ein Staffelläufer
Ich fick sie grün und blau, wie mein kunterbuntes Haus
Nich alles was man oben reinsteckt kommt unten wieder raus
Ich war in der Schule und habe nix gelernt
Doch heute habe ich einen Affen und ein Pferd
Ein Pferd und einen Affen
Ein Pferd und einen Affen
Ratatatatat wer will was machen
Ich war in der Schule und habe nix gelernt
Doch heute habe ich einen Affen und ein Pferd
Ein Pferd und einen Affen
Ein Pferd und einen Affen
Ratatatatat wer will was machen
Ich rasiere mein Äffchen und lass es anschaffen
Tret so lange auf dein Kopf bis vier und drei acht machen
Die Missgeburt vom Jugendamt wird sich eine Kugel fangen
Meine Eltern sind seit neun Jahren im Urlaub, Mann
Durch meine Nasenlöcher seh ich mein Hirn
Und führe Selbstgespräche um den BND zu verwirr’n
Wir sind Taka-Tuka Ultras, scheißen auf Disneyland
Ich trag die Nike Shox mit eingenähter Kinderhand
In der Schule hatte ich eine eins im Tiere quäl’n
Nach meinem Uppercut kannst du dein Arsch ohne Spiegel seh’n
Ich hoff, dass ihr bald alle abhaut in die Staaten
Zum Geburtstag wünsche ich mir, dass ihr aufhört zu atmen…“ (K.I.Z))