Wer Tierelend auf den Straßen sehen möchte, muss heute nicht mehr ins Ausland reisen. Das Elend vor unser Haustüre nimmt beständig zu …

Von Bettina Schneider am 20.April 2024

Nicht nur der Deutsche Tierschutzbund warnt gerade vor einer „Katzenschwemme“. Jedes Tierheim kann ein Lied davon singen. Mittlerweile werden die Tiere nicht mehr nur abgeschafft , weil sie lästig wurden oder nicht mehr zum Lebenskonzept passen sondern weil die Besitzer nicht mehr in der Lage sind, die Kosten für ihre Lieblinge zu tragen. Wäre das nicht bereits schlimm genug, vermehren sich auf unseren Straßen unzählige unkastrierte Freigängerkatzen und unkastrierte heimatlose Straßenkatzen.

Während bei den Freigängerkatzen oftmals die Besitzer gleichgültig oder uneinsichtig sind oder sich vielleicht die Kosten einer Kastration nicht leisten können, fühlt sich für die heimatlosen Straßenkatzen niemand verantwortlich. Der „Tierschutz“ soll es richten. Das sind Menschen, die ihre Freizeit und ihr Geld freiwillig einsetzen, um zumindest einen Teil Tierelend aufzufangen und deren Wirken gerne belächelt wird. Leider reicht deren Einsatz und die Mittel, die sie mühsam erbetteln müssen, bei weitem nicht mehr aus.

Die Zahl gefundener, abgegebener oder ausgesetzter Kätzchen/Katzenjungen wird in den kommenden Monaten weiter explodieren. Die offiziellen Schätzungen sprechen bereits heute von 2 Millionen (!!) heimatlosen Straßenkatzen in unserem reichen Land. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Mindestens zwei Millionen vom Menschen abhängige Haustiere, die ohne Schutz vor Kälte oder Nässe auf der Straße leben müssen, die ein jämmerliches Dasein fristen, die oftmals misshandelt und vertrieben werden, wenn sie um Futter betteln.

Wer noch an das Märchen von „Freiheit“ und „Abenteuer“ einer heimatlosen Straßen-Katze glaubt, die jeden Tag mühelos die benötigte Anzahl Mäuse fängt, um zu überleben, der sollte sich die ausgemergelten Jammergestalten ansehen, wenn sie das Glück hatten, doch irgendwann in einem Tierheim zu landen. Schwache, kranke und alte Tiere sterben qualvoll, jedoch belästigen sie uns selten mit ihrem Leid, da Katzen sich zurückziehen, wenn sie Schmerzen haben. Nur weil man etwas nicht sieht, bedeutet das nicht, es wäre nicht vorhanden!

Natürlich kann man darauf setzen, dass dieses „Problem“ sich von alleine löst. Die Katzen werden überfahren, sie verhungern oder sterben jung an Infektionskrankheiten, für die sie Aufgrund ihrer armseligen Lebenssituation besonders anfällig sind. Wer diese Form der „Problemlösung“ unmenschlich und grausam findet, der liegt sicher richtig aber dann hat er ein Problem:

Während unsere Regierung es schafft, bis ins letzte Detail in das Leben der Bürger einzugreifen und dabei auch tiefe Einschnitte nicht scheut – oder gewaltige Subventionen, wenn sie an einer Veränderung interessiert ist, scheint die beständige Zunahme von Tierelend wenig Interesse in Regierungskreisen zu finden. Kurz mal zum Fototermin ins nächste Tierheim, das macht sich gut im Wahlkampf, und dann weiter, wie bisher …

Sämtliche Massnahmen, die Abhilfe schaffen könnten, werden nur halbherzig und unvollständig auf den Weg gebracht. Laut Gesetz ist es den Ländern gestattet, Maßnahmen anzuordnen, die die Population freilebender Katzen kontrollieren können. Auch die Kastrationspflicht für freilaufende Katzen.

Der Haken daran: Jede Gemeinde darf selbst entscheiden, ob sie eine solche Kastrationspflicht einführen möchte oder nicht, sie darf entscheiden, wie und ob sie diese überwacht, mit welchen Mitteln sie unterstützt und was für den bereits bestehenden Bestand an heimatlosen Tieren getan wird. Tierschutz sieht auf dem Papier durch die Bank besser aus, als in der Realität.

Zeigt ein Tierfreund Mitleid und füttert eine Streunerkatze, die an seiner Mülltonne oder an der Haustüre um Futter bettelt, ist er in vielen Kommunen dann auch für dieses Tier zuständig. Was bedeutet, er muss die Katze/n kastrieren lassen.

Wer weiss, wie hoch heute die Kosten für Kastrationen sind, wie viele Bürger jetzt bereits finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen, der wird sich nicht wundern, warum viele heimatlose Streuner nicht mehr gefüttert und schon gar nicht kastriert werden.

Auf diese Weise kann man auch ein Problem lösen, man schiebt es weiter an andere, es ist nur ziemlich erbärmlich, die Verantwortung den Tierfreunden aufzubürden. Manche Tierschutzvereine übernehmen solche Kosten, wenn es ihnen gelang, genügend Geld für ihre Arbeit zu erbetteln. Leider sind die Förder-Mittel begrenzt und die dazu nötigen Anträge mit viel Bürokratie verbunden, mit strengen Vorgaben, die längst nicht jeder Tierschutz Verein erfüllen kann.

Doch selbst wenn er sie erfüllt: Nach Ausschöpfung der zugeteilten und begrenzten Mittel bleibt nach wie vor nur Betteln.

Tierschutz und Betteln sind in unserem Land eng miteinander verknüpft. Dafür sorgen Gesetze, die eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe als „Hobby“ betrachten.

Die nächsten Monate werden durch die Kätzchenschwemme eine extreme Zerreißprobe für die Tierschutzvereine und Tierheime in Deutschland werden. Soviel steht jetzt bereits fest.

Ich finde es einfach nur traurig, dass ich heute die schrecklichen Zustände, das unfassbare Tierelend, das ich seit mehr als 10 Jahren im Ausland verbessern möchte, nun zunehmend auch vor der eigenen Haustüre finde, … im besten Deutschland, das wir je hatten.

Man sollte Parteien, die einst für mehr Tierschutz angetreten sind und mit diesem Versprechen auf Stimmenfang gingen, vielleicht ab und an an ihre Versprechen erinnern.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Bettina Marie Schneider

Einfach nur widerwärtig und dumm – wenn Idioten das Paradies in eine Hölle verwandeln

Bettina Marie Schneider über die diesjährige und vergangene Silvester-Knallerei

Same procedure as every year – nach einem ausgedehntem Festmenü, nach netten Gesprächen und lustigen Spielen verabschiedete ich mich eilig aus der Runde. Ein bisschen, wie Cinderella, die pünktlich um 24 Uhr zurück sein muss. Auf mich wartete keine böse Stiefmutter sondern zwei Katzen, die ich n Silvester nicht allein inmitten von wilder Böllerei im Haus sitzen lassen möchte – und ausserdem besteht immer die Gefahr, dass ein Idiot mit seinen Feuerwerkskörpern einen Brand verursacht und dann möchte ich keine eingesperrten Katzen, die sich selbst überlassen sind.

Während die Hundebesitzer an besagter Silvesterfeier in den Partykeller umzogen und dort die Musik aufdrehten, damit ihre Tiere nicht noch verschreckter wurden, als sie es im Laufe des Abends bereits waren, es wurde ja bereits seit Vormittag geböllert, sass ich zwischen meinen Austen Boys und redete ihnen beruhigend zu. Wie sollte ich ihnen diesen Weltuntergang erklären, der ihnen Angst machte, als um Mitternacht eine endlose Reihe von Donnerschlägen, von Krachen und Blitzen und Explosionen über das Karma Cottage regnete. Es macht ihnen Angst, obwohl sie sicher im Haus waren, ich bei ihnen sass und obwohl sie von Natur aus wenig ängstlich sind. In diesem Jahr spielte die Menschheit endgültig verrückt in dem Versuch, den Lärm und die Böllerei der Vorjahre noch zu übertreffen. Es wollte einfach nicht enden.

Ich war wütend, als ich aus dem Fenster hinunter in unser kleines Paradies sah. Ein Biotop, in dem alles ungestört wachsen darf, wo in den alten Bäumen und rund um die Weiher so ziemlich jede seltene Vogelart ihr Nest gebaut hat, wo sich nicht nur Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, sondern Familie Reh, mit ihren Kindern, die Eulen, die Marder, die Füchse, die Kröten und die Wildenten und unzählige andere.

Ihr kleines Paradies wurde über eine Stunde lang im Minuten Takt von ohrenbetäubenden Explosionen erschüttert. Die grellen Lichtblitze der Feuerwerkskörper erleuchteten das sonst so friedliche Szenario, schreckte die Tiere aus der Winterruhe, kosteten wertvolle Kraftreserven, versetzte jeden in dem kleinen Paradies in Angst und Schrecken und haben vermutlich auch das ein oder andere Leben gekostet – zu heftig war diesmal das Schreckenszenario der allseits beliebten Silvester Knallerei. Es kam von überall, aus sämtlichen Himmelsrichtungen. Es gab kein Entfliehen für die Tiere. Nirgendwo in Deutschland. Wo kämen wir da hin, wenn man Rücksicht auf Schwächere nehmen sollte, oder gar auf Tiere?

Was mögen das für Leute sein – besteht diese Welt nur noch aus Ar…löchern? – dachte ich so bei mir, während ich mich bei meinen Katzen für die Blödheit meiner Spezies und für die Rücksichtslosigkeit meiner Mitmenschen im Besonderen entschuldigte, während ich mit all den Tieren fühlte, denen in dieser Nacht aus purer Lust und Dummheit die Hölle auf Erden bereitet wurde oder die in den Tod geschickt wurden.

Mir ist es relativ Banane, wenn in Berlin und anderen Großstädten die Polizei und die Einsatzkräfte mittlerweile solche Angst vor der „Partyszene“ haben, dass sie in Aufrufen darum bitten, nicht angegriffen zu werden. Sie könnten sich wehren, wenn sie denn wollten, wir alle könnten das. Aber die Tiere können sich nicht wehren.

Die Austen Boys blieben in dieser Nacht freiwillig zuhause. Besonders Mr. Darcy ging es gar nicht gut. Ich war sehr froh, um Mitternacht bei ihm geblieben zu sein, Feier hin oder her.

Die Wildtiere an den Weihern waren allein auf sich gestellt, niemand erklärte ihnen, dass dies kein Krieg und keine Naturkatastrophe ist sondern nur prollige und blöde und abstoßende Menschen, die sich irgendwie gut vorkommen, wenn sie an Silvester möglichst viel Krach und Dreck machen.

Mittlerweile komme ich mit dem Fremdschämen nicht mehr nach – diese Gesellschaft scheint verloren und hat es wohl verdient.

Silvester-Böllerei: Ein Horror für Haus – und wildlebende Tiere

Verbotskultur vs. Verstand

Von Bettina Marie Schneider am 28. Dezember 2023

Verbotskultur ist Mist, Verbotskultur dringt in alle unsere Lebensbereiche und daher verstehe ich jeden, der sauer reagiert, wenn man ihm auch noch seinen Silvesterspass mit Feuerwerk und Böllern wegnehmen möchte. Ich verstehe ihn – wegnehmen würde ich sie ihm trotzdem!

Dabei würde ich erklären, wie viele Wildtiere und auch Haustiere die Knallerei mit dem Tod bezahlen, wenn sie aus dem Winterschlaf aufgeschreckt werden – wenn sich die Knallerei in sensiblen Tierohren wie Krieg und Lebensgefahr anfühlt und sie auf der panischen Flucht ihre letzten Reserven an Kraft verlieren.

Ich würde an die Rehe und an andere Tiere gerade in den Hochwassergebieten erinnern, die sich irgendwo hingeflüchtet haben, mit letzter Kraft, nur um dann noch einmal aufgeschreckt zu werden – was ihr Ende bedeuten könnte.

Ich würde von den Stadttauben und den Eichhörnchen erzählen, die am Tag nach Silvester tot im Straßengraben liegen, von Igeln, die dadurch aus dem Winterschlaf gerissen werden und sterben, und von den unzähligen Hunden und auch Katzen, denen die Knallerei Todesangst einflösst, die weglaufen, überfahren werden, verstört unter Tischen kauern – viele von ihnen überleben diese Nacht nicht.

Mich interessiert weder Feinstaub, obwohl es auch ziemlich doof ist, in einer Nacht so viel davon hinauszuballern, noch das Geld, es ist eures. Aber einfach so aus Spass unzählige Tiere zu quälen, zu verschrecken, zu töten – es muss doch andere Optionen geben, um es Silvester ordentlich knallen zu lassen. Vertrinkt das Geld lieber, dreht euch einen Joint, tanzt um die Häuser, zündet Wunderkerzen oder kauft einen gemeinsamen Lottoschein davon …

Wer Böller zündet ist entweder doof oder grausam.

Das hat nichts mit politischer Ausrichtung oder mit Gutmenschentum zu tun sondern mit der Realität.

Bitte, bitte lasst es sein – es ist sowas von assi …

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Unterschreibe bitte auch Du die Feuerwerks-Petition von Peta

Siehe nähere Einzelheiten hierzu auf Huberts Blog …..

Jedes Jahr an Silvester starten die Menschen aus Tradition weltweit mit großen Feuerwerken ins neue Jahr. Doch während die knallenden Feuerwerkskörper für einige von uns Unterhaltung bedeuten, leiden Millionen von Tieren unter dem ohrenbetäubenden Lärm, den grellen Blitzen und den unbekannten Gerüchen, die für sie Gefahr bedeuten. Feuerwerke versetzen die Tiere in Todesangst und Panik, denn für sie geht regelrecht die Welt unter. Darüber hinaus können Feuerwerke tatsächlich zur tödlichen Gefahr werden.

Zur Petition

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So leiden Gänse für „Gänsebraten“ in der Mast

Tierschutz-Beitrag von Tierschützer Hubert Wenzl

Gegen Jahresende beginnt die Saison für „Gänsebraten“ – die qualvolle Mast hierfür dauert nur wenige Wochen und die gewaltsame Tötung der Gänse im Schlachthaus findet größtenteils in den Monaten Oktober, November und Dezember statt.

Beinahe das gesamte Sortiment an Gänsefleisch in den deutschen Supermarktregalen stammt aus Osteuropa – hauptsächlich Polen und Ungarn. Doch auch in Deutschland bedeutet die Gänsemast für die Tiere ein äußerst leidvolles Leben – das zeigt aktuelles Material, das uns von PETA Deutschland Anfang Oktober 2023 zugespielt wurde.

Die Aufnahmen aus einem Gänsemastbetrieb mitten in Deutschland zeigen die reizarme, triste und zermürbende Realität von Gänsen, die für die Mast ausgebeutet und in ein völlig artfremdes Leben hineingezwungen werden. Für die „Martinsgans“ und den „Gänsebraten“ an Weihnachten werden die Tiere wenige Wochen lang in Mastbetrieben gemästet und dann gewaltvoll im Schlachthaus getötet.

Video anschauen: