Die fünf Bücher Mose
Das ist derselbe Mose, den auch heute noch unsere Schulbibeln und Religionsbücher als großes biblisches Vorbild vermitteln. Bezeichnend scheint weiter, in welch provokativ-ritualistischer Weise die «Bewältigung» dieser ungeheuren Kriegsverbrechen geschieht: «Jeder von euch, der einen Menschen umgebracht hat, und jeder, der einen Erschlagenen berührt hat, muß sich am dritten und am siebten Tag der Entsündigung unterziehen . . . Wascht am siebten Tag eure Kleider, dann seid ihr rein und dürft in das Lager zurückkommen» (Num. 31; 19, 24).
Dann wird eingehend beschrieben, wie die überaus reiche Beute, bestehend aus Schafen und Ziegen, Rindern, Eseln «und insgesamt 32 Tausend Menschen, Frauen, die noch mit keinem Mann geschlafen hatten» (in dieser Reihenfolge aufgeführt), inklusive der an den Herrn zu entrichtenden «Steuer» von 61 Menschen verteilt wurde.
Wie eng und effizient sich das Zusammenwirken des biblischen Gottes mit seinen Kriegern bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Vernichtungsfeldzüge gestaltet, zeigt eine weitere Stelle: «Der Herr sagte zu mir: Steht auf, brecht auf und überquert das Tal des Arnon! Hiermit gebe ich Sihon, den König von Heschbon, den Amoriter, mit seinem Land in eure Gewalt. Fang an, in Besitz zu nehmen! Bei Sihon sollst du den Kampf beginnen. Und ich fange heute an, den Völkern überall unter dem Himmel Schrecken und Furcht vor dir ins Gesicht zu zeichnen. Wenn sie von dir nur hören, zittern sie. Sie winden sich vor Angst, wenn sie dich sehen» (Dtn. 2; 17, 24, 25).
Die Israeliten schlugen nun Sihon ein Durchzugsabkommen vor. «Doch Sihon, der König von Heschbon, weigerte sich, uns bei sich durchziehen zu lassen.» Dies wäre alleine schon verständlich gegenüber einem Volk, vor dem Gott «den Völkern überall Furcht und Schrecken ins Gesicht» gezeichnet hat (Dtn. 2; 25).
Aber es gibt noch eine hintergründigere Ursache: «Denn der Herr, dein Gott, hatte seinen Kampfgeist gestärkt und ihm Mut gemacht, um ihn in deine Gewalt zu geben, wie es inzwischen geschehen ist. Zu mir aber sagte der Herr: Hiermit fange ich an: Ich liefere dir Sihon und sein Land aus . . . Der Herr, unser Gott, lieferte ihn uns aus . . . Wir weihten die ganze männliche Bevölkerung, die Frauen, die Kinder und die Greise der Vernichtung; keinen ließen wir überleben» (Dtn. 2; 30, 31, 33, 34).
Im folgenden bestätigt Gott diesen Genozid und fordert zu seiner Wiederholung auf: «Dann wendeten wir uns dem Weg zum Baschan zu und zogen hinauf. Og, der König des Baschan, rückte mit seinem ganzen Volk gegen uns aus, um bei Edrei zu kämpfen. Der Herr sagte zu mir: Fürchte ihn nicht, denn ich gebe ihn, sein ganzes Volk und sein Land in deine Gewalt. Tu mit ihm, was du mit Sihon getan hast . . . Und der Herr, unser Gott, gab auch Og, den König des Baschan, und sein ganzes Volk in unsere Gewalt. Wir schlugen ihn und ließen keinen überleben. Damals eroberten wir alle seine Städte . . . Wir weihten sie der Vernichtung, wie wir es mit Sihon, dem König von Heschbon, getan hatten. Wir weihten die ganze männliche Bevölkerung und die Frauen, Kinder und Greise der Vernichtung» (Dtn. 3; 1-4, 6).
Fortsetzung folgt …….