Wort zum Sonntag

H o f f n u n g :

Der  Beobachter im Weltraum müsste den Schrei der gequälten Lebewesen hören, aber es gibt ihn nicht! Die unbelebte Materie müsste die Schmerzensqualen des Organischen spüren, aber was geht sie dieser Irrsinn an? Der Kreislauf des Lebens – die absurdeste, perverseste, sadistischste Abart von Naturentwicklung im gesamten All.

Die Erfindung eines Mördergottes? Eine zufällige Abartigkeit in der Natur, im Universum? Ist die Erde ein einmaliges Ereignis oder ein einmalig krankes Ereignis? Lasst uns Lebewesen gemeinsam hoffen, dass es eine Abart der Natur nur unseres Planeten ist, dann können wir wenigstens gewiss sein, dass alles Leid endlich ist, die Fehlentwicklung mit dem Erlöschen der Erde ein Ende hat – ansonsten Leid ad ifinitum!

S i n n   d e s   L e b e n s :

Auf dem regennassen Weg laufe ich zwischen zerfetzten, zuckenden, zerrissenen Leibern, zwischen sterbenden, toten, lebenden Würmern. Überall ist Krieg, überall ist Tod, überall ist Leid. Wir töten und verletzen in Unschuld mit dem Fuß, mit dem Auto, durch unsere Existenz. Wir registrieren nicht einmal die Spur der Vernichtung, die Spur des Schmerzes, die wir ziehen. Wir sind Bestandteil der Todesmaschinerie dieser Welt – unser Fortschreiten gebiert Tod und Schmerz und Leid.

Alles Leben folgt einer Hierarchie des Tötens, einer Hierarchie der  Vernichtung,  einem  endlosen  Strom  der  Sinnlosigkeit – immer wieder gespeist aus der Quelle  neuen  Lebens. Ein Kreislauf des Irrsinns, ein Kreislauf der Vernichtung, ein Kreislauf ohne Ziel, scheinbar geschaffen, Leid, Schmerz, Angst zu erhalten … als den großen Sinn des Lebens.