Tierschutz endet nicht bei Hunden und Katzen

 

Und in der Tat: wer auch nur einmal ernsthaft in sich hineinhorcht, dem wird es seine innere Stimme unverkennbar deutlich bestätigen: Ein fleischessender Tierschützer gleicht einem Feuerwehrmann, der das Feuer nicht etwa bekämpft, sondern es heraufbeschwört und selbst verursacht. Und das gilt selbstverständlich auch für Tierschutzvereine, die betreffs ihrer Veranstaltungen und Festlichkeiten ihren Besuchern und Gästen immer noch bzw. „Alle Jahre wieder“ uneinsichtig und traditionsgemäß fleischliche Kost als Snack und Imbiss anbieten.

Es ist für mich immer wieder sehr unverständlich, sehr traurig und einfach nicht nachvollziehbar:
es gibt in unserem Land glücklicherweise viele Tierschutzvereine, die sich hauptsächlich um Hunde, Katzen u.a. Heimtiere kümmern. Das ist gut, wichtig und sehr anerkennenswert! Aber leider scheint so mancher von diesen Tierschützern nur das Leben von Hunden und Katzen als besonders schützenswert zu beurteilen und somit Tiere in zwei Kategorien aufzuteilen: die einen gelten als besonders liebens – und schützenswert, anderen Tieren dagegen verwehrt man nicht nur diesen Schutz, sondern auch jegliche Liebe und Anteilnahme. So verwundert es letztlich auch nicht, dass in manchen Tierschutzvereinen agierende Tierschützer mit einer Selbstverständlichkeit, die bestürzend, traurig und sehr fragwürdig ist, bedenkenlose Fleischkonsumenten sind und das Essen von Fleisch als die „normalste“ Sache der Welt betrachten und weder etwas Unmoralisches noch Verwerfliches darin zu sehen vermögen.


Wenn in Tierschutzvereinen aktive Tierschützer dann auch noch betreffs besonderer Anlässe und Festlichkeiten ihren Besuchern, Gästen und Unterstützern fleischliche „Gaumenfreuden“ als Snack und Imbiss anbieten, zerbröckelt und zerrinnt die Glaubwürdigkeit derartiger Tierschützer erst recht wie Sand auf einer Hand, der durch die Finger rieselt.
Spricht man diese Leute darauf an, dass es nie und nimmer zusammenpasst, sich einerseits herrenlos gewordener Heimtiere anzunehmen und sich andererseits die Wampe mit dem Fleisch anderer leidender und gequälter Tiere vollzuhauen, dann reagieren diese Menschen nicht selten entweder sehr aggressiv oder absolut uneinsichtig. Jedoch wie will man als Tierschützer und als regionaler Tierschutzverein bei anderen Menschen ein Umdenken im Umgang mit Hund und Katze erreichen, wenn alle berechtigte Kritik gegenüber Hunde – und Katzenhaltern gleichermaßen auch für Tierschützer und Tierschutzvereine zutreffend ist???

Ein oft zu vernehmendes Argument, mit dem Tierschutzvereine und dessen verantwortliche Vorstandsmitglieder oftmals um sich schlagen, erschöpft sich in den nicht sonderlich glaubwürdigen acht Worten: „Wir können uns nicht um alle Tiere kümmern!“ Okay und einverstanden, denn welch ein Tierschützer und welch ein Tierschutzverein vermag das schon, sich ständig und alltäglich aller schutzbedürftigen Tiere anzunehmen?

Aber dieses Argument gerät leider aus den Fugen und in eine sehr wacklige und fragwürdige Position, wenn über Jahrzehnte hinweg sämtliche Aktivitäten eines Tierschutzvereins nur Heimtieren vorbehalten sind und Verantwortungsbewusstsein, Anteilnahme, Mitgefühl und ein zumindest dann und wann sichtbar werdendes Engagement für viele der nicht weniger liebens – und schutzbedürftigen Tiere weder zu erkennen noch wahrzunehmen ist.


Auch sollte für Tierschutzvereine und deren Mitglieder, die sich das verpflichtende Wort „TIERSCHUTZ“ auf ihre Flagge geschrieben haben, der Grundsatz gelten:
„Wenn wir uns schon nicht um alle Tiere kümmern können, dann sollten wir zumindest damit aufhören, sie zu essen und betreffs derartiger „Gaumenfreuden“ deren Leiden und Qualen und grausamen Tod nicht noch länger unterstützen und in Auftrag geben.“


Und noch einen sehr wichtigen Grundsatz sollten sich viele Tierschützer, die nur Heimtiere als liebenswert und schutzbedürftig erachten, hinter ihre Ohren und auch in ihr sogenanntes „Herz für Tiere“ schreiben: TIERSCHUTZ ENDET NICHT BEI HUND UND KATZE !

 

12 Kommentare zu “Tierschutz endet nicht bei Hunden und Katzen

  1. Hallo Fenris,
    leider ist es so, wie Du es sagst: Jeder Mensch hält grosse Stücke auf seine Vernunft und seinen Verstand und meint daher auch, sehr wohl Recht von Unrecht unterscheiden zu können. Und somit gibt es Meinungen wie Sand am Meer und jeder interpretiert die Dinge so, wie sie ihm am besten in den Kram passen.

    Was meine von Dir angezweifelte Aufklärung betrifft, so ist diese selbstverständlich notwendig, denn ohne Aufklärung und Konfrontation mit den Fakten wird der eine oder andere Leser meines Blogs ganz gewiss weder umdenken können noch umdenken wollen. Und auch wenn so manches „erschreckend“ und zum Auf – und Davonlaufen ist: Wir Menschen kommen nicht darum herum, uns endlich zu besinnen und unseren Egoismus in seine Schranken zu weisen.

    Schön, dass Du mir darin zustimmst, dass Tier – und Umweltschutz einen jeden Einzelnen angeht. Und Du hast ganz recht, denn mit nur „ein bisschen“ Tier – und Umweltschutz werden wir nie zum Ziele kommen und unsere krebskranke Welt wird kein bisschen besser, zivilisierter und menschlicher werden. Dies gilt auch für Deinen Satz „Würde jeder ein bisschen mit anpacken, wäre das mehr als wenn nur ein paar sich ins Zeug legen und nur auf taube Ohren stoßen ….. „. Sorry bitte, aber ich glaube, dass dieser Satz wohl eher so lauten müsste: „Würde jeder mit anpacken – und zwar nicht nur ein klein wenig, sondern mit seinem ganzen Herzen, mit seinem ganzen Verstand und seiner ganzen ungebremsten und unermüdlichen Energie und Solidarität gegenüber allen grausamst leidenden Tieren, dann wäre dies weit mehr, als wenn nur einige wenige Tierfreunde und Tierschützer sich ins Zeug legen.“

    Mit „Abstrichen“ anfangen und die Menschen somit langsam an die Thematik gewöhnen?
    Da weiss ich nicht, ob ich diesbezüglich lachen oder weinen soll, denn mit solcherlei „Abstrichen“ wurde ja die Tierschutzbewegung einst aus dem Boden gestampft und die Tierschutz-Thematik über Jahrzehnte hinweg ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Und was hat dies bisher alles gebracht und bewirkt? Diesen Traum, dass es erfolgsversprechender wäre, die Menschen mit Samthandschuhen anzufassen, habe ich schon längst ausgeträumt, denn auf einen groben Klotz gehört leider oftmals auch ein grober Keil.

    Was Deinen Fleischverzehr betrifft, so musst Du diesen in der Tat selbst verantworten, vor Deinem Gewissen und vor all den Tieren, die hierfür gemästet, zu Tode gequält, grausamst ermordet werden und für die Gaumenfreuden der Menschen ihr einzigartiges Leben hergeben müssen. Somit wird zugleich auch klar und deutlich, dass trotz Deiner Kritik, man dürfe fleischessende Tierschützer nicht allgemein verurteilen, solcherlei Tierschützer für mich nach wie vor nur halbherzige, inkonsequente und unglaubwürdige Tierschützer sind und bleiben. Tut mir leid, wenn Dir diese Überzeugung missfällt, jedoch diesbezüglich kann ich schon lange nicht mehr über meinen Schatten springen. Dein angeführtes Beispiel mit den Holzmöbeln, dem abgeholzten Regenwald und den hierbei ums Leben gekommenen Tieren ist selbstverständlich nicht aus Pappe, hat aber dennoch einen Hinkefuß, denn betreffs meines Schreibtisches oder Kleiderschranks lässt sich weder mit Bestimmtheit sagen noch annehmen, dass dafür ein Tier sein Leben lassen musste. Bei dem Steak oder Schnitzel auf den Tellern der Fleischesser steht hingegen ohne Wenn und Aber fest, dass man ein zuvor gequältes und schliesslich ermordetes Tier in sich hineinstopft, welches einfach nur Leben wollte und dem der Mensch als vermeintliche „Krone der Schöpfung“ dieses Recht zu leben nicht gönnte.

    Also verweckseln wir mal bitte keine Äpfel mit Tomaten, denn betreffs des meinerseits oft zitierten Feuerwehrmannes heisst es ja nicht: Ein Tierschützer, der Möbel besitzt, die aus Tropenwald-Hölzern gefertigt wurden, gleicht einem Feuerwehrmann …., sondern es geht um dessen Fleischeslust und Fraßkultur. Und dieses Zitat stammt übrigens auch nicht von mir, sondern von einer Tierschützerin, die mit ihren Worten den Nagel genau auf den Kopf trifft – auch wenn es Dir und anderen Leuten noch sehr missfällt.
    Wie Du siehst, stimme ich der Wahrheit dieser Worte nach wie vor immer noch zu und wenn Du meinst, dieses Zitat hätte weder Hand noch Fuß, dann musst Du wohl größere und bessere Geschütze auffahren, um mich von Deiner Meinung zu überzeugen.

    Lass es mich ´mal so sagen: Was dieser und jener Tierschützer Zuhause auf seiner Speisekarte stehen hat, dies geht mich letztlich nichts an und ist dessen eigenes Problem. Was ein Tierschützer hingegen öffentlich propagiert, dies geht uns alle eine ganze Menge an und ist unser aller Problem. Das heisst: Wenn sich bei einem Volksfest die Besucher und „Otto-Normalverbraucher“ mit fleischlichen Snacks wie Bratwürsten, Bockwürsten, Fischsemmeln und dergleichen mehr gedanken – und empathielos ihren Wanst vollstopfen, dann sinken solcherlei Leute auf der Werteskala meiner Wertschätzung natürlich ziemlich tief nach unten. Sobald jedoch auch ein Tierschutzverein anlässlich einer Festlichkeit seinen Gästen und Besuchern in aller Öffentlichkeit fleischliche Gerichte anbietet, ist dies hundertmal schlimmer, weil er damit in seiner Eigenschaft als Tierschutzverein – statt verantwortungsbewusst und vorbildlich zu handeln – ein sehr, sehr schlechtes Zeichen setzt. Wie sollen die Menschen umdenken können, wenn ihnen sogar von Tierschützern in aller Öffentlichkeit der Fleischkonsum als etwas ganz „Normales“ und „Selbstverständliches“ vorgelebt und propagiert wird? Und genau hier erhält der Vergleich eines Tierschützers mit einem Feuerwehrmann, der selbst verheerende Brände legt, seine volle Berechtigung. Was ist daran so schwer zu verstehen?

    Und auch wenn Du Dich angesichts von Vegetarien und Veganern auf negative Erlebnisse und Erfahrungen berufst, so ändert dies nichts an dem Faktum, das ein tierliebender Mensch, der sich um moralischer und ethischer Gründe willen dazu entschlossen hat, zukünftig kein Fleisch und auch keine anderen Tierqualprodukte mehr zu konsumieren, letztlich ein Tierfreund ist, dessen Glaubwürdigkeit und Tierliebe allemal grösser und weniger fragwürdig ist, als die eines noch so sehr engagierten Tierschützers, der sich von seinem Fleisch nicht trennen will und dem somit sein Bäuchlein wichtiger zu sein scheint als leidens – und empfindungsfähige „Nutztiere“, denen er sich doch ebenso wie den Heim – und Haustieren der Menschen verpflichtet wissen müsste.
    Kurzum: Wer auch immer hier weniger Blut vergossen hat, das sollte nicht die uns beschäftigende Frage sein, sondern weit mehr sollten uns doch wohl eher jene Leute beschäftigen, die auch gegenwärtig immer noch Blut vergießen und auch nicht ernsthaft daran denken, sich umgehend dazu durchzuringen, unter einer unrühmlichen Vergangenheit endgültig einen Schlußstrich zu ziehen und sich nicht hinfort mehr länger an diesem Blutbad und Blutvergießen zu beteiligen.

    Und wo hast Du denn dieses Grimmsche Märchen aufgegabelt, dass es rein durch die Evolution nicht möglich sei, sich nur noch vegan zu ernähren? Wenn Du solcherlei Unsinn glaubst, dann muss ich leider daraus schliessen, dass Du mit Sicherheit viele Artikel in meinem Blog noch nicht gelesen hast und Dir auch die eindeutigen Ergebnisse vieler inzwischen veröffentlichten wissenschaftlichen Studien offenbar noch nicht bekannt und geläufig sind. Aber wie auch immer: Deine Ansicht und Meinung, eine durchweg vegane Ernährung sei weder gut noch empfehlenswert, ist und bleibt letztlich auch wieder nur eines von vielerlei Argumenten, mit denen sich der Fleischesser seinen Fleischkonsum zu rechtfertigen und sich sein Handeln und Gewissen schönzufärben versucht. Da rede und bilde Dir mal weiterhin ein, dass Du mit fleischlicher Kost und mit belegten Wurst-Brötchen Deinen Körper und Deine Gesundheit schützt. Oh nein, es ist ganz gewiss nicht Dein Körper, der Dir sagt „Mir fehlt da noch was“, sondern diese Stimme, die Du da hörst, ist die Stimme Deines Appetits, Deiner Bedürfnisse und Deiner über Jahre hinweg verfestigten Gewohnheiten.

    Und bezüglich Deiner abschliessenden Zeilen möchte ich Dir noch sagen, dass niemand, der sich entschliesst, fortan um grausamst leidender Tiere willen den besseren und vernünftigeren Weg zu wählen und einzuschlagen, der aus menschlichen Monstern wieder Menschen macht, der verwahrloste Gewissen wieder zu neuem Leben erweckt und aus menschlicher Gleichgültigkeit wieder Empathie und Verantwortungsbewusstsein entstehen lässt, dass ein solcher Mensch kein „Genie“ sein muss. „Geniales“ Denken ist ganz gewiss keine erforderliche Voraussetzung für einen Tierschützer und tierliebenden Menschen, sondern lediglich ein mitfühlendes Herz und die Bereitschaft, sich mit den gegebenen und vorhandenen Möglichkeiten möglichst konsequent und unermüdlich für all jene einzusetzen, die nicht für sich selbst sprechen und reden können.

    Mit freundlichen Grüssen – Wolodja

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  2. Hallöle Wolodja.

    Zunächst einmal zur Vernunft, dem Verstand, der Moral, dem Recht und der Wahrheit:
    Wenn meine Vernunft mit meinem Verstand übereinstimmt, kann es für mich durchaus richtig und wahr sein, was ich geschrieben und behauptet habe. Denn Recht und Unrecht liegen genauso in der eignen Auffassung wie wahr und falsch.
    Heißt: Es bleibt meine Meinung und Auffassung bzw. Interpretation.

    Fangen wir an…du willst bei den Menschen ein Umdenken bewirken. Was sind denn deine Mittel? Du müsstest genauso gut wissen wie ich, dass bloße Aufklärung nicht hilft und selbst die kann man schon als „erschreckend“ oder gar eklig bezeichnen.
    Immerhin würde die breite Masse wohl einen Menschen, der unter den selben Bedingungen leben müsste wie ein Huhn, bemitleiden und mit Zeter und Mordio gegen die Verantwortlichen wettern. Erst recht wenn es ein Kind wäre.

    Die Tatsache, dass Tierschutz, genauso wie Umweltschutz jeden angeht kann wohl niemand abstreiten. Da liegt aber wieder das große Ziel in deinem Satz, dass eben nicht nur ein bisschen ausreicht, auch wenn du das später wieder abstreitest. Würde jeder ein bisschen mit anpacken, wäre das mehr als wenn ein paar sich ins Zeug legen und nur auf taube Ohren stoßen, weil es den Rest nicht juckt. Genau das ist doch wohl die großflächige Momentanlage beim Tierschutz.
    Dann doch wohl lieber erstmal mit Abstrichen anfangen, um sich an die Thematik zu „gewöhnen“.

    Was meinen Fleischkonsum angeht: Der ist wahrscheinlich beträchtlich niedriger, als du dir das aumalst. Die Verantwortung damit umzugehen liegt, wie du schon sagtest, immernoch bei mir.
    Fleischessende Tierschützer oder Tierfreunde allgemein zu verurteilen ist so, als würde man jeden anprangern, der Holzmöbel in der Wohnung stehen hat. Um es mal zu übertreiben: „Der arme Regenwald, die armen, unterbezahlten Arbeiter und die armen Tiere denen dieser Baum ein besseres Leben geschenkt hätte“
    Dein oft zitierter Feuerwehrmann würde hier doch genauso zutreffen oder nicht?
    Auch einige deine fleisch verzehrenden Tierschützer tragen mit Sicherheit ihren Teil dazu bei, nicht nur Hund und Katze zu schützen.

    Der Satz „Nur Veganer sind wahre Tierschützer“ ist eine Interpretation meinerseits, aus meinen Erfahrungen mit Vegetariern und Veganern heraus.
    Mit deiner Aussage bekräftigst du mein Argument übrigens: „Veganer sind die weniger fragwürdigen Tierschützer“. Ist das denn überhaupt so wichtig wer hier weniger Blut vergossen hat?

    Es ist rein durch die Evolution nicht möglich sich nur vegan zu ernähren. Wer sich mal ein wenig mit Ernährung beschäftig stellt fest, dass der Mensch nach wie vor darauf ausgelegt ist, einige wichtige Bestandteile nur oder besser über Fleisch oder andere tierische Produkte aufzunehmen. Wer das nicht will greift zur Chemie. Sind meine zwei belegten, nicht fleischfreien Brötchen dann nicht vielleicht sogar eine Schutzfunktion, weil mein Körper mir sagt: dir fehlt da noch was?

    Klar es geht immer besser immer noch bewusster und was auch immer. Genie und Wahnsinn liegen auch nah beieinander. Um ein Genie zu werden muss man jedoch erstmal überhaupt anfangen zu lernen. In diesem Falle lernen, sich als Tierschützer überhaupt mit der Problematik auseinander zu setzen und begreifen was da falsch läuft.
    Wie weit jeder dann mit diesem Wissen geht sollte man ihm selbst überlassen.

    Ebenfalls Grüße zurück vom
    SchwarzerFenris

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  3. Hallo Fenris,
    ob man sich mit dem ehrlichen Äussern seiner Meinung nun beliebt oder unbeliebt macht, sollte hier nicht zur Debatte stehen und uns deswegen auch keinerlei Sorge bereiten. Es kommt nicht darauf an, ob man sich mit seinen Ansichten bei seinen Mitmenschen beliebt oder stattdessen unbeliebt macht, sondern weit wichtiger und entscheidender ist doch immer die Frage, ob man mit seinen Auffassungen und Ansichten auch die Vernunft, den Verstand, die Moral, das Recht und die Wahrheit auf seiner Seite hat und diese Wahrheit letztlich auch über jeglichen Zweifel erhaben ist.

    Zu Deinen übrigen Zeilen möchte ich folgendes anmerken: Wie schön, dass Du zunächst erst einmal ebenso denkst wie ich, denn es ist und bleibt in der Tat grausam, wie die meisten „Nutztiere“ leben und leiden müssen. Auch Dein nächster Satz, dass prinzipiell jedes Tier schützenswert ist, besitzt meine volle Zustimmung. Dann schreibst Du, dass ich dessen ungeachtet doch nicht jeden Menschen von Heute auf Morgen dazu überreden bzw. dahingehend zu erziehen versuchen sollte , fortan vegan oder zumindest vegetarisch zu leben.

    Dieser Satz von Dir ist allerdings weniger richtig und korrekt, denn woher willst Du Dir denn so sicher sein, dass ich es mittels meines Blogs darauf angelegt hätte, die Fleischesser von Heute auf Morgen zum Umdenken und somit zu einem verantwortungsbewussteren Handeln zu animieren? Das ist an den Haaren herbeigezogener Unsinn und wäre meinerseits auch nicht sonderlich fair, denn ich bin ja auch keineswegs von Heute auf Morgen zu einem Vegetarier und Veganer geworden, sondern es bedurfte eines längeren Prozesses des Umdenkens, des guten Willens und des immer wieder neuen Aufraffens zu neuer Entschlossenheit und Willenskraft. Wenn Fleisch auch schon längst auf meinen Tellern und meiner Speisekarte nichts mehr zu suchen hat, so habe ich das keineswegs von Heute auf Morgen geschafft und vollbracht. Wie sollte ich dann von anderen verlangen und erwarten können, diesen so sehr wichtigen Schritt zu einer gewaltfreien Ernährung von Heute auf Morgen zu absolvieren und zustande zu bringen?

    Aber genau das schiebst Du mir in meine Schuhe und auch noch anderes mehr, wie z.Bsp. dass ich bestrebt wäre, die Menschen zu „erziehen“, sie zu „erschrecken“ und Ekel in ihnen hervorrufen zu wollen. Oh nein, da liegst Du leider falsch und ziemlich arg daneben, denn mein Anliegen ist einzig und allein immer nur eines , nämlich möglichst in vielen Menschen um der maßlos ausgebeuteten und schrecklich gequältenTiere wegen – sowie auch unserer gebeutelten Umwelt willen – ein unbedingt erforderliches und notwendiges Umdenken zu bewirken. Mein Anliegen ist und bleibt es, dass möglichst viele Menschen eines mehr und mehr zu begreifen und zu verstehen lernen, nämlich – gemäß dem Motto und des Titels meines Blogs – dass Tierschutz uns alle angeht, jeden Einzelnen von uns, und zwar nicht nur ein klein wenig und ein bisschen Tierschutz, sondern ein Tierschutz ohne Abstriche und faule Kompromisse.
    Und wer – wie Du schreibst – sich auch nur etwas für den Tier – oder Umweltschutz engagiert – der ist selbstverständlich allemal den Schlafmützen um einiges voraus, die lieber ihre Ohren und Augen verschliessen und sich untätig und stumm unter die Bettdecke ihres egoistischen und empathielosen Daseins verkriechen.

    Und wie ich bereits schon sagte: Deine beiden anfänglichen Sätze „Es ist grausam wie die meisten Nutztiere „leben“ müssen. Natürlich ist prinzipiell jedes Tier schützenswert ……“ klingen durchaus gut in meinen Ohren, jedoch dass Du trotz Deiner eigenen Erlebnisse und Erfahrungen immer noch auf fleischliche Gaumenkitzel wert legst und auf solche vermutlich auch nicht zu verzichten bereit bist, steht zu diesen beiden Sätzen leider in einem groben Widerspruch. Was ist da wohl grösser und auch gewichtiger in Deinem alltäglichen Leben: Deine Tierliebe, Dein Verantwortungsbewusstsein, Dein Mitgefühl mit den heutigen Sklaven unserer modernen Gesellschaft – oder Deine Fleischeslust, Deine Bedürfnisse und bisherigen Essgewohnheiten?
    Aber mit diesen Fragen musst Du Dich letztlich selbst auseinandersetzen.

    Und wo steht im obigen Blog-Eintrag, in dem Du ja Deinen Kommentar hinerlassen hast, der von Dir zitierte Satz „Nur Veganer sind wahre Tierschützer“? Ein solcher Satz ist im besagten Eintrag nirgendwo zu finden und zu entdecken, jedoch sehr wohl mancherlei nachdenkenswerte Überlegungen und Wahrheiten, die selbstverständlich und letztendlich zu der Schlussfolgerung führen, dass Veganer in der Tat die weniger inkonsequenten, die weniger frag – und unglaubwürdigen Tierschützer sind als jene, die mit der einen Hand einen Hund oder ein Kätzchen streicheln und sich mit der anderen Hand ein Schnitzel reinschieben. Das passt nicht zusammen – auch wenn Du solcherlei Argumente nicht mehr hören kannst und Dir derartige Wahrheiten auch noch so sehr gegen den Strich gehen. Dass Dir als Fleischesser meine Ansichten und Argumente nicht in den Kram passen und diese Dich sauer aufstoßen lassen, das ist doch wohl logisch und nicht anders zu erwarten, oder?

    Ich wage mir nicht die Freiheit herauszunehmen, zu behaupten, dass Veganer durchweg „bessere Menschen“ sein würden, denn deren Motivation ist ja durchaus unterschiedlich. So gibt es Veganer, die sich hauptsächlich aus umweltbewussten Gründen vegan ernähren, andere widerum ernähren sich aus gesundheitlichen Gründen vegan und schliesslich gibt es auch noch jene bedeutsamen und beispielhaften Veganer, die sich vorwiegend aus moralischer und ethischer Perspektive heraus zu einer veganen Lebensweise entschlossen haben. Und diese Letzteren sind ganz gewiss nicht in allen Bereichen des Lebens durchweg die „besseren Menschen“, jedoch – und da brauche ich überhaupt nicht lange zu überlegen – die weit konsequenteren, ehrlicheren und glaubwürdigeren Tierfreunde als jene, deren Schizophrenie und halbherziges Tierschutz-Engagement nicht selten in den Himmel stinkt.

    Desweiteren ist im obigen Artikel „Tierschutz endet nicht bei Hunden und Katzen“ auch nirgendwo die Rede von dem Deinerseits ins Spiel gebrachten „Otto-Normalverbraucher“, sondern von Tierschützern, die aufgrund Ihres Denkens und Handelns Feuerwehrmännern gleichen, die selbst einen Brand legen. Mit anderen Worten: Von einem „Otto-Normalverbraucher“ werde ich gewiss nicht umgehend dieselben Konsequenzen erwarten dürfen wie von einem Menschen, der vorgibt, Tiere zu lieben und diese daher mit seiner ganzen Kraft und Entschlossenheit als Tierschützer und Tierfreund schützen zu wollen. Also trage mal bitte die Kirche nicht allzusehr weit aus dem Dorf, denn an einen Tierschützer und tatsächlich echten Tierfreund wird man wohl grössere Erwartungen knüpfen dürfen als an Hinz und Kunz, denen aller notwendiger Tierschutz letztlich am Allerwertesten vorbeimarschiert.
    Letztlich kann ich es auch so sagen: Über den Nachbarn, der mit Tierschutz nicht das geringste an seinem Hut hat, vermag ich angesichts seines gedankenlosen Fleischkonsums nur meinen Kopf zu schütteln. Über einen Menschen jedoch, der Mitglied in einem Tierschutzverein ist und wert darauf legt, als Tierschützer zu gelten und betrachtet zu werden, muss ich angesichts seiner fleischlichen Speisen, die er wie selbstverständlich in sich hineinstopft, hundertmal meinen Kopf schütteln.

    Und selbstverständlich bin ich froh darüber, wenn auch „der Otto seinen Arsch hochkriegt“ und betreffs einer Petition seinen Emil hinkrakelt. Und selbstverständlich erkenne ich es an, wenn Menschen zumindest fleischliche Kost von ihren Speisetellern verbannen und es ihnen bis auf weiteres sehr schwer fällt, auch auf andere Tierqualprodukte wie Milch, Käse, Eier und dergleichen zu verzichten und sich demnach gänzlich vegan zu ernähren. Vegetarismus ist stets ein guter, schätzens – und anerkennenswerter Anfang. Wo schreibe ich denn, das ich dies nicht zu schätzen wüsste? Wenn Du mir so was anhängen willst, dann solltest Du mich wohl besser auch wörtlich zitieren, damit es mir ein wenig leichter wird, mich nötigenfalls selbst zu kritisieren.

    Und da weder ich noch Du oder irgendein anderer Mensch „perfekt“ und vollkommen ist, kann es demnach auch keinen perfekten Tierschutz geben. Aber dies ist nie und nimmer ein Grund, die Flügel hängen zu lassen und seine Hände untätig oder resigniert in den Schoß zu legen. Wir können uns nämlich trotz unserer mangelnden „Perfektion“ täglich entscheiden und haben immer die Wahl, ob wir entweder aufwachen und täglich etwas Neues hinzulernen wollen, oder ob wir lieber Schlafmützen, erbärmliche Egoisten, erbärmliche Speziesisten und gewissenlose Tierquäler bleiben wollen.

    In diesem Sinne liebe Grüsse an Dich – Wolodja

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  4. Hallöle an alle.

    Vorweg: ich werde mich sicher nicht sehr beliebt machen, aber ich beschreibe hier nunmal meine ehrliche Auffassung.

    Es ist grausam wie die meisten Nutztiere „leben“ müssen. Natürlich ist prinzipiell jedes Tier schützenswert, aber du kannst nicht jeden Menschen von heut auf morgen zum Veganer überreden/erziehen/ekeln oder erschrecken.
    Ja ich esse trotz den grausamen Zuständen, die ich auch schon live gesehen habe, immernoch Fleisch!
    Und ich kann diese Argumente nicht mehr hören, von wegen: „Nur Veganer sind wahre Tierschützer!“
    Jeder, der auch nur etwas Engagement im Bereich Tier- und/oder Umweltschutz zeigt, macht die Situation vielleicht etwas besser.

    Doch es sind immer die gleichen Argumente die daggegen gehalten werden:
    ABER ein Vegetarier ist besser als einer der Fleisch isst
    ABER nur ein Veganer schützt Tiere wirklich
    ABER der Ottonormalverbraucher ist das letzte Stück Dreck, weil er so unwissend ist oder (hier beliebigen Grund einfügen)
    ABER es leben noch so viele Tiere in (hier beliebigen Ort einfügen) unter erbärmlichen Zuständen
    Aber, aber, aber,…

    Wie Nicky schon etwas netter formuliert hat, hier nochmal mein Klartext dazu:
    Seid doch froh wenn der Otto den Arsch hochkriegt um auch nur eine Unterschrift gegen die Schweinemastanlage im Dorf hinzukrakeln, weils sonst selbst ihm stinken würde. Erkennt es doch mal an, dass jemand auf Fleisch, aber nicht völlig auf andere Tierprodukte verzichtet. Veganer sind auch nicht perfekt. Ihre Wohnung nimmt Tieren genauso den Lebensraum, wie deine oder meine. Der benutzte PC und dessen Bestandteile haben sicher auch auf vielfältigste Art und Weise NICHT zum Schutz von Tieren und Umwelt beigetragen. Trotzdem wird hier niemand seinen PC kompostieren oder sich ein Erdloch als Behausung buddeln.
    Für den perfekten Tierschutz müsste man den Menschen wohl komplett auslöschen oder nicht?

    Für die Leute, die meinen Sarkassmus und die Ironie nicht verstanden haben:
    Freut euch lieber, etwas erreicht zu haben, statt es immer in den Schatten des größten Übels zu stellen.

    Grüße
    SchwarzerFenris

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  5. Hallo Daniela,
    Deine Zeilen ändern leider nicht das geringste an der Dir missfallenden Wahrheit, dass ein fleischkonsumierender Tierschützer einem Feuerwehrmann gleicht, der selbst ein Feuer legt. Da Du jedoch mittlerweile vegetarisch lebst und auch sog. „Nutztiere“ in Dein Tierschutz-Engagement eingeschlossen hast, ist dieser Vergleich für Dich persönlich natürlich nicht zutreffend. Dennoch kann ich Deiner Kritik nicht ganz zustimmen, denn im Grossen und Ganzen gesehen ist und bleibt es schizophren, sich als Tierschutzverein zu präsentieren und als solcher lediglich nur sogenannte Lieblingstiere des Menschen schützen zu wollen und betreffs der „Nutztiere“ und vieler anderen gequälten und missbrauchten Tiere einfach die Augen, die Ohren und auch den Mund zu verschließen – wie jene drei Affen, deren Blindheit, Taubheit und Stummsein auf entsprechenden Fotos nicht zu übersehen ist.

    Selbstverständlich ist es anerkennenswert, dass es Menschen gibt, die sich der ausgesetzten oder bequem entsorgten Hunde und Katzen annehmen, aber angesichts des immensen Tierleids in unserer Welt und Gesellschaft ist das leider noch nicht genug. Und wenn sich Tierschützer eines Tierschutzvereins – aus welchen Gründen auch immer – unmöglich um alle leidenden und gequälten Tiere kümmern können, so können sie doch eines und sollten dies auch niemals vernachlässigen oder gar ignorieren, nämlich den betroffenen Tieren ihre Stimme leihen und sich mit ihnen solidarisch erklären.

    Was ist denn für Dich so entsetzlich falsch daran, wenn man voraussetzt, dass einen Tierschützer doch vor allen Dingen eines kennzeichnen sollte, nämlich seine Tierliebe. Und was ist so falsch daran, wenn ich mich in meinem Blog erdreiste, zu behaupten, dass ein Mensch, der wahrhaft Tiere liebt, auch niemals Tiere essen wird? Aber in meinem und Deinerseits heftig kritisierten Beitrag stehen ja noch viele weitere Dinge, die Du entweder nicht richtig gelesen hast oder die Du offenbar gänzlich zu ignorieren scheinst.

    Was ist denn – laut Deiner Meinung – so grundsätzlich falsch daran, wenn ich u.a. geschrieben habe:

    „Es ist für mich immer wieder sehr unverständlich, sehr traurig und einfach nicht nachvollziehbar:
    es gibt in unserem Land glücklicherweise viele Tierschutzvereine, die sich hauptsächlich um Hunde, Katzen u.a. Heimtiere kümmern. Das ist gut, wichtig und sehr anerkennenswert! Aber leider scheint so mancher von diesen Tierschützern nur das Leben von Hunden und Katzen als besonders schützenswert zu beurteilen und somit Tiere in zwei Kategorien aufzuteilen: die einen gelten als besonders liebens – und schützenswert, anderen Tieren dagegen verwehrt man nicht nur diesen Schutz, sondern auch jegliche Liebe und Anteilnahme. So verwundert es letztlich auch nicht, dass in manchen Tierschutzvereinen agierende Tierschützer mit einer Selbstverständlichkeit, die bestürzend, traurig und sehr fragwürdig ist, bedenkenlose Fleischkonsumenten sind und das Essen von Fleisch als die „normalste“ Sache der Welt betrachten und weder etwas Unmoralisches noch Verwerfliches darin zu sehen vermögen.

    Wenn in Tierschutzvereinen aktive Tierschützer dann auch noch betreffs besonderer Anlässe und Festlichkeiten ihren Besuchern, Gästen und Unterstützern fleischliche „Gaumenfreuden“ als Snack und Imbiss anbieten, zerbröckelt und zerrinnt die Glaubwürdigkeit derartiger Tierschützer erst recht wie Sand auf einer Hand, der durch die Finger rieselt.
    Spricht man diese Leute darauf an, dass es nie und nimmer zusammenpasst, sich einerseits herrenlos gewordener Heimtiere anzunehmen und sich andererseits die Wampe mit dem Fleisch anderer leidender und gequälter Tiere vollzuhauen, dann reagieren diese Menschen nicht selten entweder sehr aggressiv oder absolut uneinsichtig. Jedoch wie will man als Tierschützer und als regionaler Tierschutzverein bei anderen Menschen ein Umdenken im Umgang mit Hund und Katze erreichen, wenn alle berechtigte Kritik gegenüber verantwortungslosen Hunde – und Katzenhaltern gleichermaßen auch für Tierschützer und Tierschutzvereine zutreffend ist???“

    Wie interessant, dass Du meinst und auf mich loswetterst, mit solcherlei Aussagen würde ich mehr kaputt als heil machen. Tatsächlich? Ist es nicht viel eher gerade umgekehrt, nämlich das halbherziger und inkonsequenter Tierschutz mehr kaputt als heil macht?
    Und wenn Du meinst, mich aufgrund meiner Ansichten und Aussagen willen verachten zu müssen, dann nur zu, denn es steht Dir selbstverständlich frei, die weniger konsequenten Tierschützer zu loben und ihnen ein Halleluja zu trällern und demgegenüber andersdenkende Tierschützer zu hassen und zu verachten. Aber worin unterscheidest Du Dich dann eigentlich von mir?
    LG – Wolodja

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  6. Ich bin froh über jeden der in irgendeiner Weise Tiere schützt….. selbst wenn er Fleisch ißt. Sollten diese Leute sich nicht für ein Tier ihrer Wahl einsetzen, wäre die Welt um einiges trauriger und brutaler. Ich hasse diese Ausagen, denn das hält viele Menschen davon ab überhaupt etwas zu tun. Ich bin über Hunde und Katzen und Meerschweinchen zum Vegetarier und Nutztiertierschützer geworden und das nicht von heute auf morgen, sondern in einem langen Prozess. Deshalb verachte ich Menschen, die andere zu etwas zwingen oder ihre Arbeit herabwürdigen weil sie nicht perfekt sind. Denn damit macht man mehr kaputt, als heil.

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  7. Hallo Wolfgang,
    da hast Du wieder einmal völlig recht: so mancher liebt nur seinen Hund oder seine Katze, seinen Kanarienvogel oder sein Meerschweinchen und glaubt dementsprechend, ein guter Tierfreund zu sein, was natürlich Selbstbetrug ist. Wie schön und gut, wenn jemand sein Haustier liebt, jedoch was ist das für eine Tierliebe, einerseits nur spezielle Tiere zu mögen, zu lieben und ihnen ein guter Freund zu sein und andererseits das Leid und grauenhafte Elend anderer Tiere mit Gleichgültigkeit und Ignoranz zu beantworten?
    Und was Tierschutzvereine anbelangt, die sich auf der einen Seite zwar sehr anerkennenswert um ausgesetzte oder abgegebene Haustiere kümmern und ihnen auch alle erforderliche Fürsorge zukommen lassen, jedoch andererseits betreffs vieler anderen leidenden, gequälten, missbrauchten und rücksichtslos ausgebeuteten Tiere schweigen, kaum oder nur wenig Anteilnahme und Mitgefühl bekunden und scheinbar vergessen haben, dass Tierschutz nicht nur für Hunde und Katzen erforderlich ist, sondern alle leidenden Tiere einschließt, so ist ein solches Verhalten mancher Tierschutzvereine selbstverständlich auch nicht das Gelbe vom Ei und die Führungskräfte eines solchen Vereins sind vermutlich noch nicht ganz aufgewacht, was unter anderem ja auch daran ersichtlich wird, wenn auf der „Speisekarte“ eines Tierheimfestes immer noch gegrillte Würstchen von lebenslang gequälten und grausam geschlachteten Tieren stehen.
    Nein, lieber Wolfgang, wir dürfen weder denken noch meinen, dass es angesichts unserer Annaberger Tierfreunde nichts gäbe, was unserer Anerkennung, unseres Dankes und unserer Belobigung nicht wert wäre. Bleiben wir auf dem Teppich, denn angesichts der Hunde und Katzen leisten diese Tierfreunde hervorragende Arbeit. Aber das weißt Du hoffentlich selbst und Du hast schon recht: ein Tierschutzverein sollte nicht nur ein Herz für Haustiere haben, sondern sich aller leidenden Tiere annehmen, zumindest Anteilnahme und Mitgefühl präsentieren, Protest-Kampagnen ins Leben rufen und alle seine Mitglieder motivieren, sich gegen jegliches Tierleid einzusetzen.

    Aber wie ich schon sagte: lassen wir die Kirche im Dorf und erwarten wir nicht zu viel des Guten, denn so wie ich das einschätze, hält Dich sicherlich so mancher der Annaberger Tierschützer für einen Spinner, für einen Querulanten und großschnäuzigen Besserwisser, der vom Tierschutz absolut keine blasse Ahnung hat, was selbstverständlich an der Realität zerbricht, denn wenn Du ein „Spinner“ bist, was sind dann wohl jene, die jüngst gemeint haben, Dein Blog würde doch nur der Unterhaltung dienen und wäre nur das Resultat gähnender Langerweile? Frechheit oder abgrundtiefe Dummheit? Ich habe keine Ahnung, was sich diese „Experten“ beim Schreiben dieser Email an Dich damals gedacht haben. Ich weiß nur, dass sich mir diese dumm-dreisten Behauptungen unvergesslich eingeprägt haben.
    Haben diese Tierschützer, mit denen Du jahrelang zusammengearbeitet hast, schon einmal anerkannt und gewürdigt, dass Du jeden Tag gegen unendliches Tierleid Deine Stimme erhebst und Menschen ins Gewissen redest? Wo sind diese ehemaligen Annaberger Tierfreunde von Dir in Deinem Blog? Haben sie angesichts des gewaltigen Tierleids nichts zu sagen und nichts hinzuzufügen? Nein, Deinen Blog zu besuchen und mal einen Kommentar zu hinterlassen – was für eine Zumutung an diese großartigen Tierfreunde und Tierschützer! Warum sollten sie wohl auch ihre Meinung und ihren Standpunkt äußern, denn so wie es den Anschein hat, sind nur Hunde und Katzen für diese alten Bekannten von Dir schützenswerte Tiere. Kühe, Schweine, Schafe, Hühner und andere Tiere dagegen sind doch schliesslich „Nutztiere“ und für unsere „notwendige“ Ernährung bestimmt. Und sinnlos getötete Pelztiere sind dann anscheinend für unsere Bekleidung bestimmt und Versuchstiere für grausame und unmenschliche Experimente zum Wohle der Menschheit!

    Ich verstehe sehr gut, dass Dich solche Tierfreunde und Tierschützer traurig machen und Du gegen deren Denken rebellierst, welches Tiere in besonders schützenswerte und weniger schützenswerte Tiere einteilt. Ich verstehe ebenso gut, dass Dich das Verhalten Deiner Annaberger Tierfreunde, mit denen Du ja auch persönlich einmal gut befreundet warst, bedrückt und manchmal sehr zu Boden schmettert.
    Statt Dich zu unterstützen oder zumindest in Deinem Tun zu ermutigen, kehren sie Dir eiskalt den Rücken zu und sehen in Dir nur einen „Spinner“, der vor Langeweile nichts anderes zu tun weiß, als in seinem Blog allerhand „Nonsens“ zu schreiben. Aber ich sehe das anders, lieber Wolfgang, ganz und gar anders! Und ich bin auch nicht die einzige, sondern da gibt es – wie es mancherlei Kommentare in Deinem Blog belegen – durchaus mehrere Tierfreunde, die Deine tägliche Arbeit zu schätzen wissen und Dir dafür sehr dankbar sind.
    So bin auch ich Dir immer wieder sehr dankbar dafür, dass Du den Tieren jeden Tag neu und unermüdlich Deine Stimme leihst, denn alle betroffenen Tiere haben keine Stimme, sondern bedürfen der Stimme derer, die nicht nur ein halbes und kleines, sondern ein ganzes und grosses Herz für Tiere haben. Wegschauen und Schweigen jedoch ist die allgemeinste Art der Mitschuld und nur die Initiative echter Tierfreunde kann den Lauf von missverstandenen „Traditionen“, wie z.Bsp. „Das war doch schon immer so“ oder anderen althergebrachten Phrasen ändern, unseren Mitgeschöpfen Hoffnung und letztendlich auch Erlösung vom Joch unverantwortlich handelnder Menschen bringen!

    Mit lieben Grüssen an Dich – Tierfreundin Annemarie

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  8. Letzter Teil meiner Antwortzeilen an Tierfreundin Nicky:

    Nein, liebe Nicky, bitte erzähle mir nicht, dass man als Tierschutzverein nun leider einmal auch auf fleischessende Besucher und Unterstützer angewiesen sei und daher in den sauren Apfel hineinbeißen müsste. Solange es sich ein Tierschutzverein leisten kann, z.Bsp. dem Leiter eines Tierheimes über Jahrzehnte hinweg Monat für Monat einen honorigen und fettgepolsterten Gehalt zu zahlen, während der Lohn hauptamtlich Angestellter in Tierheimen der Ostblock-Staaten oftmals nicht zum Leben reicht – solange kann ein solcher Tierschutzverein auch auf jene Leute verzichten, die ihm möglicherweise aufgrund einer veganen oder vegetarischen Speisekarte die Freundschaft kündigen könnten.

    Du schreibst, dass man mit einem Veggie-Markt die Leute nicht bezaubern könnte. Ja, das stimmt schon, aber geht es angesichts weltweiten und milliardenfachen Tierleidens nun darum, die Menschen zu „bezaubern“ oder sie für das unermeßliche Leiden der Tiere empfänglich zu machen und demnach für den Tierschutz zu gewinnen? Nein, liebe Nicky, auch wenn Du mir widersprechen wirst und anderer Meinung sein solltest:
    Es ist nicht nur ein gänzlich falsches, sondern auch ein verheerend schlimmes Signal, was ein Tierschutzverein überhaupt aussenden kann, nämlich zu Tierheimfesten oder anderen Anlässen traditionsgemäß und verantwortungslos wie bisher immer noch fleischliche „Gaumenfreuden“ anzubieten.

    Ganz am Schluss schreibst Du: „Wenn jeder von uns einen anderen mit auf den Weg nimmt, sind wir schon doppelt so viele!“ Auch da stimme ich Dir abermals voll und ganz zu, jedoch ein Tierschutzverein, der sich scheut, fleischliche Kost für seine Besucher und Unterstützer von seiner Speisekarte zu entfernen, bewirkt das krasse Gegenteil und wirft den Menschen Felsbrocken vor die Füße, so dass diese den richtigen Weg nur schwerlich finden können.
    Und was den „Ottonormalverbraucher“ betrifft, dem wir trotz seiner Konsum-Betäubtheit und aufgrund seines Unwissens möglichst nett, geduldig und verständnisvoll begegnen sollten, so stimme ich auch hierin mit Dir noch einigermaßen überein. Andererseits wirst Du mir aber auch sicherlich darin beipflichten müssen, dass ein Ottonormalverbraucher letztlich etwas anderes als ein Tierschützer ist.

    Mit anderen Worten: an einen Tierschützer, der angetreten ist, sich gegen unendliches und grausames Tierleid einzusetzen, sollte man auch größere Maßstäbe anlegen dürfen als an die grosse breite Masse, die immer nur mit dem Strom schwimmt und für die aller notwendiger Tierschutz daher auch kein sonderlich grosses Anliegen ist. Von einem Ottonormalverbraucher kann ich also nicht das gleiche Umdenken und auch Handeln erwarten, was ich andererseits jedoch sehr wohl von einem Tierschützer erwarte und als Vorraussetzung für konsequenten Tierschutz auch einzufordern wage.

    Und damit komme ich zum Schluss: wenn mein Nachbar, der von Tierschutz keine blasse Ahnung hat und – wie so oft und meistens üblich – auch keine Ahnung haben will, nicht im entferntesten daran denkt, einer Bitte von mir zu entsprechen und demnach eine wichtige Petition zu unterzeichnen, so werte ich das doch ganz anders, als wenn von Tierschützern solcherlei Appelle ignoriert und unter den Teppich des Desinteresses und der Gleichgültigkeit gefegt werden. Wenn der Herr Nachbar eine solche Petition nicht unterschreibt, dann ist dies bedauerlich und traurig, wenn jedoch Tierschützer, die sich dem Schutz gequälter und leidender Tiere verpflichtet haben, eine solche Petition unter den Tisch kehren, dann ist das weit mehr als nur traurig und bedauerlich, denn hier disqualifizieren sich Tierschützer selbst als solche und üben kläglichen Verrat gegenüber aller leidenden Kreatur.

    Und wenn mein „ehrbarer“ Nachbar, der weder mit Moral noch mit Verantwortungsbewusstsein und auch mit Tierschutz nicht sonderlich viel am Hut hat, als die „normalste“ Sache der Welt immer noch das Fleisch von Tieren in sich hineinstopft, welche zuvor unbeschreiblich leiden mussten, zeitlebens gequält und letztlich grausamst geschlachtet wurden, dann ist auch dies sehr traurig, sehr bedenklich, egoistisch und gewissenlos gehandelt, jedoch auch hier kann ich von diesem Nachbarn in seiner Eigenschaft als Ottonormalverbraucher nicht erwarten und verlangen, was bei glaubwürdigen und ernsthaften Tierschützern eigentlich als Selbstverständlichkeit gelten sollte.

    Kurzum: ich habe keine Ahnung, ob ich in betreffs meiner Blog-Einträge mehr oder weniger „positiv“ rüber komme, wie Du es in Deinen Zeilen zum Ausdruck gebracht hast. Fakt ist, das viele Menschen die Wahrheit nicht gerne hören wollen, diese aber dennoch immer wieder gesagt und gepredigt werden muss. Und wie auch immer so mancher Blog-Leser die von mir vertretenen Ansichten und Überzeugungen aufnehmen mag: in erster Instanz möchte ich kein Anwalt der Menschen sein, die Tierleid begünstigen und fördern, sondern stattdessen ein Anwalt der Tiere, denen wir Menschen Schreckliches zumuten und zuzufügen wagen und deren Angst – Leidens- und Todesschreie viele teilnahmslosen und innerlich abgestumpften Menschen einfach nicht hören wollen.

    Und weil das so ist, liebe Nicky, darum müssen leider auch Tierschützer und Tierschutzvereine dann und wann einmal mit Nachdruck daran erinnert werden, das Tierschutz weder bei Hunden und Katzen beginnt und auch nicht bei Heimtieren endet, sondern alle leidende Kreatur einschließt und alle misshandelten Tiere dieser Welt unserer Empathie und Solidarität bedürftig sind.

    Mit lieben Grüssen an Dich – Tierfreund Wolodja

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  9. Fortsetzung meines Antwort-Kommentars an Nicky:

    Nicht ganz nachvollziehen kann ich Deine Meinung, dass z.Bsp. jedes Tierheimfest gut dazu geeignet wäre, möglichst viele Menschen für den Tierschutz zu mobilisieren. Vielleicht mag das in dem Tierheim, in welchem Du Dich engagierst, so sein, jedoch betreffs der Tierheim-Veranstaltungen, die ich bisher hier in meiner Region erlebt habe und deren Ablauf und Tagesprogramm mir daher keineswegs unbekannt sind, kann keine allzusehr grosse Rede davon sein, dass sich Gäste und Besucher im Nachhinein mit besonderer Intensität für den Tierschutz zu interessieren und zu engagieren begonnen hätten.
    Ohne Zweifel fließen angesichts solcher Veranstaltungen mehr Geld – und auch Futterspenden als normalerweise üblich, jedoch eine Futter – oder Geldspende macht aus einem Menschen, der entweder aufgrund von Mitleid für die in einem Tierheim untergebrachten Tiere wieder einmal etwas spendet oder sich vielleicht mit seiner dicken Geldbörse als besonders beachtenswerter „Tierfreund“ auch nur profilieren möchte, noch lange keinen Tierschützer, wie diese perverse Welt sie braucht und nötig hat.
    Ich kann Deine Meinung also nicht ganz teilen, dass die Besucher solcher Tierheim-Veranstaltungen dazu angeregt und animiert werden, ihr bisheriges Denken und Handeln in Frage zu stellen und in punkto Moral, Verantwortungsbewusstsein und Tierschutz endlich aufzuwachen und umzudenken.

    Ganz im Gegenteil: wenn Du schreibst, dass man zu einem Tierheimfest die Besucher nicht mit einem Veggie-Markt bezaubern könnte, so ist genau das der springende Punkt.
    Das von mir in meinem Eintrag eingebundene Foto spricht übrigens Bände und bedarf letztlich auch keiner Diskussion: Ein Tierschützer, der das Fleisch von Tieren isst, gleicht einem Feuerwehrmann, der selbst ein Feuer legt! Und das gleiche gilt natürlich auch für einen Tierschutzverein, der meint und unerschütterlich daran festhält, seinen Besuchern unbedingt fleischliche Kost anbieten zu müssen. Auch ein solcher Tierschutzverein gleicht einem Feuerwehrmann, der selbst einen Brand verursacht und sich an dessen Flammen ergötzt, statt ihn zu verhindern und wirkungsvoll zu bekämpfen.

    Selbstverständlich werden Besucher und Gäste solcher Tierheim-Veranstaltungen über vegane oder vegetarische Kost zunächst nicht sonderlich begeistert sein. Na und? Was ist wohl wichtiger und notwendiger: den Wünschen und gedankenlosen Gewohnheiten der Menschen zu entprechen oder sich gegen das Leid und Elend vieler Tiere einzusetzen ??? Was zählt wohl mehr in unserer heutigen Zeit: der nimmersatte und freßsüchtige Bauch der Menschen oder konsequenter Tierschutz? Muss sich konsequenter Tierschutz nicht auch immer daran messen lassen, ob ich es als Tierschützer entweder immer noch für selbstverständlich halte oder es endlich und endgültig als einen krassen Widerspruch erkenne und begreife, die einen Tiere schützen zu wollen und andere Tiere um einer kleinen Gaumenfreude willen letztlich zu verspeisen und als Nahrungsmittel für unsere menschliche Fraßkultur zu missbrauchen?

    Nein, liebe Nicky, bitte erzähle mir möglichst niemals wieder, dass in Deinem sowie auch in „meinem“ Tierheim die Besucher eines Tierheimfestes mit dem Angebot von gegrillten Würstchen oder anderer fleischlichen Kost für den Tierschutz gewonnen werden könnten. Ganz im Gegenteil, denn sie werden regelrecht dazu ermutigt und aufgefordert, das Leid und Elend unserer sogenannten „Nutztiere“ zu vermehren und ihren Fleischkonsum nach wie vor als die „normalste“ und „selbstverständlichste“ Sache dieser Welt zu betrachten.
    Daher noch einmal: es ist sehr anerkennenswert, wenn sich ein örtlicher Tierschutzverein um herrenlos gewordene Heimtiere kümmert und diese wieder in gute Hände zu vermitteln bemüht ist. Aber Tierschutz endet nun mal nicht bei Hunden und Katzen und als örtlicher Tierschutzverein muss man doch irgendwann auch einmal aufwachen und auch das weltweite Leid und Elend der Tiere berücksichtigen und darf nicht immer nur in jene Richtung schielen, die möglichst viele Unterstützer des Tierheimes gewährleistet, Spenden begünstigt und die Vereinskasse mit Scheinen und Münzen füllt.

    Schau doch mal in die Vereinskassen der Tierheime und Tierschutzvereine in den Ostblock-Ländern: jeder einzelne Euro wird dringend benötigt und dennoch sind die erforderlichen finanziellen Mittel meistens nicht vorhanden und es mangelt den Tieren und auch den Mitarbeitern oftmals am Nötigsten. Im Gegensatz zur Armut ausländischer Tierheime sind doch die unseren reichlich „gesegnet“ und müssen weder am Hungertuch knabbern noch als armselige Bettler in Erscheinung treten.

    Was also ist und wäre so entsetzlich schlimm daran, wenn der eine oder andere Besucher eines Tierheimfestes aufgrund eines veganen oder vegetarischen Angebotes zum nächsten Tierheimfest möglicherweise nicht mehr wieder käme? Mögen sie doch bleiben, wo der Pfeffer wächst, diese Unbelehrbaren, diese Uneinsichtigen und Egoisten, denen ihr Bauch lieber und wichtiger ist als ein Umdenken um schrecklich leidender Tiere willen.

    Fortsetzung Numero 3 folgt!
    Liebe Grüsse – Wolodja

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  10. Liebe Nicky,
    was Deine Ausführungen betrifft, so kann ich Dir leider nur in einigen Punkten voll und ganz zustimmen, wie z.Bsp. in diesem: „Jedes Grüppchen kocht sein eigenes Süppchen“ und jede Gruppe hackt dann traurigerweise auf der anderen herum. Statt gemeinsam an einem Strang zu ziehen, zieht man sich gegenseitig an den Haaren und ignoriert das Engagement der jeweils anderen, die offenbar anders „ticken“ als man selber tickt.
    Du hast da völlig recht: Gemeinsam und vereint könnten wir viel mehr Erfolge betreffs aller Anstrengungen im Tierschutz bewirken und erreichen. Aber wenn man erlebt und erfahren muss, wie diese gewünschte und auch notwendige Gemeinsamkeit gegen den in unserer Gesellschaft üblichen grausamen Umgang mit Tieren vehement abgelehnt und verweigert wird, dann ist dies doch sehr entmutigend, sehr frustrierend und enttäuschend.

    Was meine geschriebenen Emails an diesen Tierschutzverein betrifft, so hatte ich doch eigentlich betreffs der Petitionen gegen das Schächten höflich und auch freundschaftlich darum ersucht, diese Petitioen bitte zu unterstützen, da hier traurigerweise bisher nur sehr wenige Menschen unterzeichnet haben.
    Habe ich da etwa um etwas „Unmögliches“ gebettelt? Eine Unterschrift zu leisten gegen grausames und bestialisches Abschlachten von „Nutztieren“ – sollte dies nicht für jeden Tierfreund und Tierschützer eine Selbstverständlichkeit sein?

    Und damit komme ich zu jenem Punkt, der betreffs Deiner Zeilen leider nicht meine Zustimmung findet: selbstverständlich leisten auch alle sich in einem Tierheim engagierenden Tierschützer für die ihnen anvertrauten Heimtiere Beachtliches und wer sich herrenlos gewordener Heimtiere annimmt, findet nicht etwa weniger meine Anerkennung als z.Bsp. ein Paul Watson, der gegen das Abschlachten unserer Meeresbewohner kämpft.
    Trotz dieser Anerkennung jedoch hat man manchmal leider keine andere Wahl und ist letztlich gezwungen, auf jenen Tierschützern „herumhacken“ zu müssen, die etwas sehr Wichtiges offenbar bisher noch nicht erkannt haben, denn es widerspricht rigoros dem Tierschutzgedanken, Tiere in zweierlei Kategorien aufzuteilen und dementsprechend Haustiere als besonders liebens – und schützenswerte Tiere einzustufen und andererseits für „Nutztiere“ ein weniger grosses bzw. gar kein Herz zu haben.

    Tut mir leid, liebe Nicky, aber ein derartiges Tierschutz-Verständnis vermag ich nicht zu tolerieren. Daher auch meine Ausführungen, dass ernstgenommener Tierschutz nicht bei Hunden und Katzen enden darf, sondern jeder Tierschutzverein auch in der Pflicht steht, auch einmal über den eigenen Gartenzaun hinauszuschauen und letztlich allen leidenden und gequälten Mitgeschöpfen dieser Erde Solidarität und Anteilnahme zuteil werden zu lassen.
    Von Solidarität und Mitgefühl kann aber traurigerweise überhaupt keine Rede sein, solange sich Mitarbeiter eines Tierheimes und Vorstandsmitglieder eines Tierschutzvereins zu schade dafür sind, dann und wann auch mal ihre Stimme für Tiere abzugeben, die außerhalb des eigenen Tierheimes meist noch schrecklichere Leiden und Qualen erdulden müssen als die in einem deutschen Tierheim meist gut versorgten und liebevoll behandelten Hunde und Katzen.

    Nimm es mir übel oder nicht, aber da ist doch die Kacke mächtig am Dampfen und demnach solltest Du Dich nicht wundern, wenn ich aus meiner Haut fahre und diese Kurzsichtigkeit und diesen Mangel an Verantwortungsbewusstsein und Mitgefühl von Tierschützern in meinem Blog kritisieren und zur Sprache bringen muss.
    Natürlich schadet es dem Tierschutz, wenn Tierschützer somit aufeinander „herumhacken“, aber noch weit schlimmer schadet es vielen Tieren und behindert jegliches Vorwörtskommen im Tierschutz, wenn Tierschützer meinen und denken, es sei lediglich ihre Aufgabe, nur Hunde und Katzen schützen zu müssen und daher andere leidende Tiere einfach so links liegen lassen zu dürfen. Eine solche Einstellung kann weder gut noch richtig sein und ein dementsprechend kritikberechtigtes Denken und Versagen eines Tierschutzvereins muss auch u.U. öffentlich beim Namen genannt werden dürfen.

    Du hast völlig recht und ich bin ganz Deiner Ansicht: nicht gegeneinander kommen wir weiter, sondern nur miteinander !!! Aber überall dort, wo an diesem Miteinander nicht das geringste Interesse besteht, stoßen wir auf einen groben Klotz – und einen groben Klotz kann man nicht mit Samthandschuhen spalten, sondern auf einen allzusehr groben Klotz gehört auch immer ein grober Keil.

    Fortsetzung folgt, denn bevor ich weiter schreibe, muss ich mich erst einmal meiner Hündin annehmen, mit ihr „Gassi gehen“ und werde daher später mein Antwortschreiben an Dich zu Ende bringen.
    LG – Wolodja

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  11. Lieber Wolodjja,

    Natürlich hört Tierschutz nicht bei Hund und Katze auf, aber vielleicht beginnt er dort.

    Ich habe grade das Buch “ Wie ich verlernte Tiere zu essen“ gelesen und in einem Kapitel wird genau diese Problematik behandelt,
    allerdings etwas anders, denn der Autor wünscht sich vielmehr, dass alle begreifen, dass sie in der richtigen Richtung unterwegs sind. Er beschreibt, wie Veganer auf Vegetariern rumhacken und Vegetarier auf fleischessende Heimtierrechtler und diese wiederum lassen sich am Ottonormalverbraucher aus….
    Wenn man sich das anschaut wird doch klar, jeder will der „Bessermensch“ sein und das hat mit Eitelkeit zu tun.

    Und genau das sollte keiner tun!!!

    Jede Tat in die richtige Richtung ist erstmal eine gute Tat. Da spielt keine Rolle, ob er nicht noch perfekter sein könnte- denn das könnte jeder von uns sein.

    Um bei den Tierheimen zu bleiben, finde ich es natürlich auch sehr schade, dass keine Reaktion kam, aber dennoch leisten diese Menschen beachtliches ,für die ihnen anvertrauten Tiere.
    Zum anderen müssen diese Heime zusehen, dass Geld rein kommt und da sind diese genannten Veranstaltungen unter anderem für da.
    Um ganz unten aus der breiten Masse jemanden überhaupt erstmal für das Thema Tierschutz empfänglich zu machen sind diese Veranstaltungen genau richtig. Die Scheuklappen der breiten Masse sind riesen groß und sitzen verdammt fest, da kann man nicht mit Veggi-Markt bezaubern…. Die würden sofort Kehrt Marsch machen.

    Am ersten Sonntag im Juli ist es in unserem Tierheim auch wieder soweit, ich wollte erst nicht hin, aber nun habe ich mir überlegt meine Unterschriftenliste für ein weltweites Tierschutzgesetz mitzunehmen und zu sammeln was das Zeug hält…. Meine Tochter macht auch mit.
    Nicht gegeneinander kommen wir weiter, sondern nur miteinander und ich werde mich in die Massen stürzen, die das Tierheim mit seinen nicht ganz perfektem Tierschutzgedanken angelockt hat und mich in ihr Boot setzen um mehr Menschen aufmerksam zu machen auf ein wichtiges Problem in dieser Welt.

    Wenn ich ganz viel Glück habe fängt der eine oder andere an zu denken und vielleicht ist es dann wie bei mir, dass er/ sie den Weg zum Veganer beschreitet…..nicht sofort , nicht perfekt, nicht alles auf einmal….

    Ich kann nur mitreißen , wenn ich positiv rüber komme und einige in meinem Umfeld machen sich schon schwer Gedanken, meine Tochter ißt kein Fleisch mehr und Bekannte und Freunde waren überrascht, wie gut veganer Brotaufstrich schmeckt und wieviel veganes Zeug sie sowieso essen ( die Scheuklappen eben) und ich bestärke sie in diesen Erfahrungen, ermunter sie ( Wow , Sojamilch im Kaffee schmeckt!)
    Ich bin hartnäckig und mache weiter so….und auch ihr alle, die hier regelmäßig im Blog seid: Gebt nicht auf!… bleibt nett zum Ottonormalverbraucher , sie können das alles (noch) nicht sehen, aber es sind deswegen nicht “ Schlechtermenschen“ nur eben
    Konsumbetäubt und uninformiert.

    Wenn jeder von uns einen anderen mit auf den Weg nimmt, sind wir schon doppelt so viele!

    Liebe Grüße von der

    Nicky

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  12. Lieber Wolodja,

    hierzu kann ich eine interessante Geschichte erzaehlen, die leider wahr ist: als wir seinerzeit in Zuerich eine Diskussionsrunde mit Befuerwortern und Gegnern der Tiervesuche in Zuerich durchfuehrten, da spazierten dann die ‚Herren‘ der Chemie stolz herein und einer kam zu uns an den Tisch, uebersah die Lage und sagte laechelnd: ‚Ah – da bin ich ja beruhigt – im gegnerischen Lager ist immer noch Fleisch auf dem Tisch!‘ Mit diesen Worten machte er unsere Gruppe praktisch mundtot!

    Dasselbe, als ich per Autobus mit Tierschuetzern nach Spanien reiste, um gegen die Stierkaempfe zu protestieren. Die assen waehrend der ganzen Fahrt Wuerstchen, bis dann an einer Raststaette ein grosser Schlachttiertransporter stand und alle mit offenen Muendern, die kaum die Wuerstchen mehr runter kriegten aus der Waesche guckten! Da stellte sich dann einer vor den Tiertransporter und sprach: ‚Wuerstchen bitte!‘

    Dazu muss man nun wirklich an die Intelligenz appellieren, denn beim Tierschutz kann man nicht waehlen zwischen zu essenden und nicht zu essenden Tieren. Hier gilt ganz klar und eindeutig das Motto: Tierschutz, Naturschutz und Umweltschutz sind in der heutigen Zeit mit Fleischessen nicht mehr zu vereinbaren und Leute, die dabei immer noch Sklaven ihres Bauches bleiben sind eben nicht ehrlich engagiert oder es fehlt ihnen eindeutig an Intelligenz! Hier steht ein Veganer, der in keine anderen Aktivitaeten impliziert ist, hoeher und tut mehr fuer alle drei: Tiere, Natur und Umwelt!

    Die Leute sollten sich einmal darueber klar werden, dass mit dieser inhumanen Tierschlachterei auch der Hunger in die Welt kommt:

    DAS FLEISCH DER REICHEN FRISST DAS BROT DER ARMEN!

    Ganz liebe Gruesse von Siraganda

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