Das Wort zum Sonntag

T a b u :

Alle Diskussionen, Überlegungen, Kongresse, die sich mit der Gestaltung einer lebenswerten, primär aber überlebensfähigen Erde und deren Arten befassen, gehen solange ins Leere, wie das Kernproblem „ungebremstes menschliches Bevölkerungswachstum“ tabuhaft ausgeklammert wird. Denn würde die Erdbevölkerung sich auf deutlich weniger als einer Milliarde Menschen reduzieren und langfristig stabil bei diesem Wert bleiben, wären nahezu alle Problemfelder lösbar oder schon gelöst: Umweltverschmutzung, Verkarstung, Klimawandel, Wasser – und Ressourcenknappheit, drastische Reduzierung der Artenvielfalt, Armut, Arbeitslosigkeit, fehlender Lebensraum usw.

Da aber der triebhafte Vermehrungswille der Menschenspezies genauso wenig global eingedämmt werden kann wie Dummheit und Unwissenheit in dieser Gattung durch Vernunft ersetzbar ist, besteht keinerlei Aussicht und Hoffnung, dem finalen Kollaps zu entfliehen. Es ist somit nicht die Frage, ob er kommt, sondern wann. Man täusche sich aber nicht. Das „wann“ kommt wesentlich schneller als vermutet und verbirgt sich nur noch hinter der gnädigen Wand der kollektiven Truthahnillusion. Aber die nächsten Generationen werden bereits hinter diese Wand blicken, blicken müssen und sie werden Fürchterliches sehen. Sie sehen dann genau das, erleben es, was die Heutigen hätten wissen können, was sie geahnt aber verdrängt und nicht für möglich gehalten haben. Sie werden im finalen Chaos vegetieren. Das ist ihre Zukunft!