Wort zum Sonntag

F i n a l e :

Die Welt versinkt. Nicht nur unter den steigenden Meeren, mehr noch unter der steigenden Menschenflut. Das exponentielle Wachstum der hominiden Spezies hat jegliche Beherrschbarkeit hinter sich gelassen; das Boot ist am Sinken, das Schöpfen ist eine Vergeblichkeit geworden, das Zweckloseste überhaupt.

Ein täglicher Zuwachs von netto ca. 200.000 Essern weltweit ist der Vernichtungswirkung einfallender Heuschreckenschwärme weit überlegen. Sucht man eine, nein,  d i e apokalyptische Zahl, dann ist es die neue Konstante des Untergangs – 200.000 menschliche Individuen zusätzlich, täglich, bis zum bitteren Ende, bis zum tödlichen Ende.

W e l t :

Ich bin in eine andere Welt hineingeboren worden. Die Welt, die ich demnächst verlassen werde, ist verändert, ist nicht mehr meine Welt. Was einst groß war, ist klein
geworden, was einst schön war, ist hässlich geworden, was einst Geist war, ist Stumpfsinn geworden, was einst Individualität war, ist Masse geworden, was einst Natur war, ist Müll geworden, was einst Freiheit war, ist demokratische Diktatur geworden. Was ich zurücklassen werde, ist ein stinkender, versinkender Planet, ist eine Erde, von der ich rechtzeitig fliehen konnte, bevor mir die Verzweiflung den Atem nimmt.

V e r n u n f t :

Die  Vernunft, die Begabung des homo sapiens für Vernunft ist es, mit der Philantropen, Humanisten, die Anthropozentriker en bloc meinen, das tägliche Gemetzel an den tierischen Lebewesen rechtfertigen zu können. So weit, so dumm. Die überlegene Vernunft dieser Spezies manifestiert sich besonders darin, dass sie mit ihrer  selbstmörderischen Nachwuchsproduktion,  mit ihrer an Irrsinn grenzenden Vernichtung der Umwelt, mit ihrer exzessiven Ausbeutung sämtlicher Ressourcen des Planeten die eigene Lebensgrundlage rasant vernichtet und damit speziell eine annehmbare Zukunftsbasis seinem eigenem Nachwuchs entzieht. Eine kollektive Vernunft dieser Spezies in toto kann unter diesen Voraussetzungen auch bei größtem Wohlwollen nicht beobachtet werden.

Vernunft kann auch nicht, gehen wir von der Gesamtbetrachtung zum Einzelfall über, bei zahlreichen Demenzkranken, geistig Behinderten und Senilen gefunden werden, bei Personen, deren intellektuelles Niveau zahlreichen Tiergattungen deutlich unterlegen ist. Vernunft ist ein seltenes Gut, ein äußerst knapp und ungebräuchliches Gut,  das auch dem restlichen Teil der bisher nicht betrachteten Gruppierungen nur partiell, meist sogar nur temporär, zur Verfügung steht.

Aber an Vernunft mangelt es denjenigen am nachhaltigsten, welche die Vernunft als Begründung für die Unvernunft des kollektiven Tiermissbrauchs heranziehen, wenn sie  bei der Rechtfertigung des Tiermordes den hehren Begriff der Vernunft dergestalt missbrauchen und damit schlüssig dokumentieren, dass ihnen jeglicher Geist als  Voraussetzung zur Vernunft abhanden gekommen ist und es darüber hinaus im weiteren nicht zu erwarten steht, dass sie jemals überhaupt in seinen Besitz gelangen könnten.

Ü b e r z ä h l i g :

Tiere, wie beispielsweise Schafe auf einer Hallig, die überzählig sind, weil das umgebende Ökosystem sie dauerhaft nicht ernähren kann, werden geschlachtet, um ein  Kollabieren des Systems zu verhindern und um ein Überleben der Herde zu gewährleisten. Wird dieses Meuchelsystem gedanklich globalisiert, tritt der Mensch mit  seinem exponentiellen Bevölkerungswachstum an die Stelle des überzähligen Schafes, er wird zum überzähligen Mensch, da die verfügbare Fläche der Erde ebenso limitiert ist, wie der Lebensraum der Hallig. Wisst ihr Menschen nun um eure Zukunft oder wollt ihr auch diesen Gedanken solange nicht denken, bis eine neue Art von Metzger auch euch holen kommt?


Religionskritische Zitate:

Der Gott des Alten Testaments ist – das kann man mit Fug und Recht behaupten – die unangenehmste Gestalt der gesamten Literatur: Er ist eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter, nachtragender Überwachungsfanatiker; ein rachsüchtiger, blutrünstiger ethnischer Säuberer; ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer, Kinder und Völker mordender, ekliger, größenwahnsinniger, sadomasochistischer, launisch-boshafter Tyrann.
(Richard Dawkins, brit. Biologe)

Ein Gott, der die Hölle gemacht, verdient als einziger darin zu braten.
(Verfasser unbekannt)

Der Glaube lebt vom Gläubigen, nicht umgekehrt – wie gern der Gläubige dies auch glaubt. Dafür sorgen die wenigen, die tatsächlich vom Glauben leben, wenn auch von dem der andern mehr als vom eignen, was der Gläubige aber nicht glaubt.
(Verfasser unbekannt)

Das Christentum ist theoretisch der friedliebendste, praktisch aber der blutrünstigste Glaubensverband der Weltgeschichte.
(Verfasser unbekannt)